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Bilder Stacken

Mein neues Betätigungsfeld in der Fotografie.

Wie ich schon hier beschrieben habe, machen die modernen Kameras diese Technik erst möglich! Zuerst habe ich das in der Landschafts-, später dann auch bei der Architekturfotografie ausprobiert. Das funktionierte recht gut. Auch mit Photoshop. Da brauch man- je nach Brennweite- auch nicht so viele Bilder. Angefixt durch meinen Fotokumpel Wolfgang, der das Stacking sozusagen exzessiv betrieben hat. Mit Abbildungsmaßstäben von bis zu 40:1!! Da sieht man ohne Probleme die Öffnung des Giftstachels einer Wespe. Aber die Technik für diese Art der Fotografie ist sehr komplex. Da traut man sich kaum zu atmen, während der Schrittmotor das Motiv in 1/100 mm Schritten zur Kamera bewegt. Die kleinste Erschütterung macht das Ergebnis unbrauchbar.

„Fokus Stacking beschreibt einen digitalen fotografischen Prozess, bei der eine Kamera mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Schärfeebenen aufnimmt. Diese werden dann mit geeigneter Software zu einem Bild zusammengefügt“

Soweit will ich die Sache nicht betreiben. Mir reicht der 1:1 Maßstab. Das ist Herausforderung genug. „Alter Hut“ mögen manche meinen. Aber für mich ein neues Betätigungsfeld innerhalb der Fotografie! Und sehr interessant. Meine Fuji X-PRO 3 hat die neuere Software im Bereich Bracketing. Ich fokussiere den nähesten Bereich des Motivs an, der zur Kamera zeigt, fixiere diesen mit dem OK Button an der Kamera. Dann den Endpunkt des Motivs, wo die Schärfe aufhören soll. Die Kamera errechnet anhand der eingestellten Blende und der Brennweite des Objektivs, wieviele Bilder sie machen muss, um das Motiv scharf abzubilden. Mein erster Versuch mit ca. 35 Aufnahmen habe ich mit Photoshop probiert. Was für ein Reinfall! Es ist mir völlig fremd, dass mein I Mac die Arbeit einstellt! Am Arbeitsspeicher kann es auch nicht liegen, da 40 GB zur Verfügung stehen. Auf jeden Fall ging gar nichts mehr. Sehr wahrscheinlich ist das Programm für so viele Bilder nicht ausgelegt. Ein neuer Versuch ging auch schief. Mein Freund Wolfgang hat mir dann die Bilder zusammengefügt. Und ich war begeistert. Auch von der Abbildungsqualität des 80mm Makro Objektives von Fuji! Ok, ich habe in den sauren Apfel gebissen und mir Helicon Focus dann doch gekauft. Nicht billig, aber ein absoluter Spezialist fürs „Bilderstapeln“. In einer Geschwindigkeit, da geht man noch nicht mal weg um sich einen Kaffee zu holen. Toll!

Es gibt ein paar Eistellungen, da muss man sich durcharbeiten. Aber auch nichts, wo man sich fürchten muss!
Das Erscheinungsbild des Helikon Fokus ist etwas… altbacken. Ja, das ist der richtige Ausdruck dafür. Eine Überarbeitung, bzw. einen moderneren Anstrich täte dem Auftritt ganz gut. Das ist alleine meine persönliche Meinung und hat natürlich nichts mit dem Ergebnis zu tun. Das ist sehr gut. Ein stabiles Stativ ist Pflicht. Alle Aufnahmen habe ich zu Hause gemacht. Kein zusätzliches Licht. Nur was der Tag so zum Fenster rein brachte! Und verschieden grüne Hintergründe. Ein Tip noch: Am Anfang habe ich richtig Lehrgeld bezahlt. Ich habe unterschätzt, dass ein Laminatboden heftig schwingt!! Gift für solche Technik. Sitzen oder stehenbleiben. Oder den zehn Sekunden Vorlauf einstellen und aus dem Zimmer gehen.

Manchmal kommen auf den Bildern Dinge zum Vorschein, die man mit bloßem Auge nicht sieht. (Wenn man in meinem Alter ist, kann das schon mal vorkommen!) So z.B. eine kleine Blattlaus. Den Ausschnitt zeige ich bei 100 Prozent. Was natürlich auch spektakulär aussieht, ist die noch verschlossene Mohnblume. Ein haariges Gewächs mit Fantasiegesicht. Die meisten Bilder die ich hier zeige, kommen mit ca. fünfzig Aufnahmen zum Erfolg. Beim Ausschnitt der Dalienblüte waren es immerhin schon 100 Auslösungen. Was natürlich noch steigerbar wäre. Helicon Focus hat keine Probleme damit. Wie ich schon sagte: Weiter im Maßstab als 1:1 möchte ich nicht gehen. Das ist mir nah genug!

Viel Spass beim Anschauen der Bilder.