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MAIK

Das ist Maik! Vor mehr als zwei Jahren, also vor Corona, fuhr ich meinen Enkel Luca manchmal zum Boxtraining nach Walldorf. Nach Hause fahren lohnte nicht. Deshalb blieb ich vor Ort und schaute beim einstündigen Training zu. Gegen Ende der Stunde kamen so nach und nach die älteren Jahrgänge zu ihrem Training. Schon beim ersten Zuschauen, und das war nur das Warmmachen, dachte ich, dass diese Sportart es doch wert wäre, fotografisch zu begleiten. Da fiel mir Maik auf. Ein Typ mit Bart und zu dieser Zeit mindesten vierzig Kilo schwerer! Mittlerweile weiß ich, dass Maik nicht nur Boxer ist, sondern auch die ein oder andere Kampfsportart betreibt. Definitiv kein Typ, mit dem man in Streit geraten mag! Es dauerte noch eine Weile bis ich ihn fragte, ob er denn an Bilder Interesse hätte. Die Zustimmung kam quasi spontan. Ja, und dann…. dann kam Corona! Wie jeder weiß, lag folglich jede sportliche Aktivität, die in einer Halle stattfand, auf Eis! Allerdings auch meine, was das Fotografieren von Maik betraf.

Im Sommer 2021 gingen die Ansteckungen und Inzidenzen weiter zurück. Ich erinnerte mich auf das Vorhaben in Walldorf und kontaktierte Maik. Nach zwei Terminverschiebungen kam es Anfang September zum ersten Shooting. Mein Auto war komplett mit Stativen, Blitzköpfe und Softboxen beladen. Ich kannte zwar die Lokalität. Aber wie ich das Licht stellen, oder platzieren konnte, war mir nicht so recht klar.

Ausprobieren konnte ich vorher nicht. Aber alles halb so schlimm! Die ersten Bilder waren Portraits mit dem Ringlicht. Nach wie vor fasziniert mich der Effekt in den Augen. Nach drei Stunden hatten wir einige Einstellungen und Posen abgehakt und verabredeten uns für zwei Wochen später zum nächsten Shooting. Da entstand dann für mich das beste Bild: Bandagierte Hände, freier Oberkörper und Rückenansicht! Dazu die Tätowierungen. Und das mit nur einer Lichtquelle!

Als klar war, dass ich Maik fotografieren würde, machte ich mir natürlich Gedanken, wie die Aufnahmen auszuschauen hätten. Ich erinnerte mich an die Autorin Dr. Martina Mettner, die vor einigen Jahren in dem von mir hochgeschätzten Magazin Fine Art Printer, einen Artikel über erfolgreiche Fotografie schrieb. Ergebnis: Gute Fotografie gibt es nur, wenn man ein Konzept erarbeitet, bzw. einen Plan hat, was man wie fotografieren will!

Was auf jeden Fall Sinn macht. Einfach den Fotoapparat umhängen und beim Spazierengehen hoffen, dass einem was fotografisch Reizvolles über den Weg läuft…. Kann passieren! Das habe ich natürlich auch schon gemacht. Wer nicht? Aber wesentlich besser wird die Bildausbeute, wenn man sich ein Thema überlegt und auch entsprechend angeht. Die interessanten Motive kommen nicht von selbst an die Tür und klingeln. Da muss man schon aktiv werden und rausgehen!

Viel Spass beim Bilder anschauen!