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Magnolien Zauber

Die Magnolienblüte ist für mich der erste richtige Frühlingsbote.

Schon aus dem Grunde, weil man so einen Baum oder Strauch wegen der Blütenpracht nicht übersehen kann! Es gibt über 200 Magnoliengewächse, die allesamt aus Asien oder Amerika stammen. Die Gattung wurde nach dem französischen Botaniker Pierre Magnol (1638-1715) benannt. Einige der Arten sind sehr beliebte Ziergehölze. Ich wage mal zu behaupten, dass es in jedem Tierpark, Zoo oder auch Garten mit Publikumsverkehr, ein Magnolienbaum zu bewundern gibt. Wobei die Tulpenmagnolie wahrscheinlich die verbreiteste ist. Als Fotograf sollte man den richtigen Zeitpunkt des Fotografierens nicht verpassen! Die wahre, reine Pracht der Blüten hält nicht lange an. Schon nach einer Woche Blüte, zeigen sich die ersten braunen Flecken auf der Pflanze. Was den sauberen Eindruck eines Blütenbildes empfindlich stören kann. Es sei denn, man will verblühte Blüten fotografieren.

Im Nachbarort Nussloch steht so ein Prachtexemplar. Als ich letztes Jahr vor Ort war und fotografierte, erzählte mir eine Frau die gerade vorbei kam, dass sie schon als Kind auf diesem Baum geklettert wäre. Jetzt war sie selbst mit ihrem etwa fünfjährigen Kind unterwegs. Kaum jemand, der vorbeiläuft und nicht das Handy aus der Tasche nimmt und mindestens ein Bild davon macht.

Auch in Weinheim im Hermannshof steht so ein Magnolienbaum. Allerdings wesentlich ausladender. Kein Stamm, sondern kreuz und quer gewachsen. Im Durchmesser mindestens zehn Meter. Eine Vielzahl an Blüten, die aber nicht in der Farbe so spektakulär sind. Leider, aus Sicht des Fotografen, nur weiß.

So ein Magnolienbaum bietet sich geradezu an, mit offener Blende zu arbeiten. Vorder-/Hintergrund macht Bild gesund. Abgedroschen, aber der Spruch, wer den auch immer als erster gebracht hat, stimmt immer noch. Hat man sich eine Blütenkonstellation ausgeguckt, kann man den Schärfebereich des Objektives durchlaufen lassen. Die Bildbeispiele vier, fünf und sechs sind geradezu beispielhaft dafür, dass ein Standpunkt völlig verschiedene Bilder entstehen läßt. In diesem Falle drei. Wenn man die Naheinstellgrenze des Objektives bei solch einer Situation ausreizen kann, um so besser. Mein Fujifilm 2,8 50-140mm zaubert bei Blende 2,8 ein traumhaftes Bokeh! Zumindest empfinde ich das so. Selbstverständlich gibt es eine Reihe von Objektiven, die das auch können.

Mein persönlicher Favorit ist Bild Nummer sieben. Aufgenommen mit der GFX-R und dem 5,6 100-200mm. Nicht gerade ein lichtstarkes Objektiv. Da allerdings spielt das kleine Mittelformat das Potenzial der Freistellung aus. Da ich bei solchen Aufnahmen gerne Tonality Pro bemühe, kommen dann solche Ergebnisse heraus. Ich wiederhole mich gerne, wenn ich auf das Thema Drucken komme: Das Bild zu Ende denken!

Zitat von Karin Rehn-Kaufmann: Artdirector und Generalbevollmächtigte Leica Galerien International

Nur ein gedrucktes Bild ist ein Bild! Der Rest sind Daten.“

Wie recht sie hat!
In diesem Falle auf Hahnemühle Photo Rag 308.

Viel Spass beim Anschauen der Bilder!