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Im Münchner Untergrund

Am ersten Wochenende im Dezember fuhren Fotofreund Harry und ich nach München. Wir wollten die drei Tage eher mehr als weniger im Untergrund verbringen. Genauer gesagt: Die U-Bahnhöfe fotografieren! Die Idee dazu war schon vor längerer Zeit geboren. Aber wie das so ist, gesagt ist auch nicht immer gleich getan. Und so wird das Vorhaben nahezu vergessen. Bis eben zu diesem Wochenende im Dezember. Da sehr viele Bilder im Internet zu sehen sind, konnten wir uns die interessantesten U-Bahnhöfe im Vorfeld aussuchen. Problem: Man muss sich erstmal mit dem Fahrplan der U-Bahn vertraut machen! Ok, es war eher ein kleines Problem. Hat man erstmal gecheckt, auf was zu achten ist, ist es echt nicht so kompliziert wie gedacht. S-Bahn inklusive. Tip für Leute die das auch machen wollen: Wochenticket kaufen! Da spielt es keine Rolle, wo und wie oft man aussteigt, sich umschaut und drei Minuten später wieder weiterfährt. Länger dauert es nämlich nicht, bis die nächste Bahn kommt!

Im Vorfeld hat sich Harry um eine Fotografiererlaubnis gekümmert und auch bekommen. Mit Einschränkungen, was das Benutzen eines Statives betrifft. Das hatte ich, wie in letzter Zeit immer, natürlich wieder dabei. Als wir am Freitag nachmittag das erste mal unterwegs waren, merkte ich gleich, wie hinderlich ein Stativ werden würde! Der Grund dafür sind die ankommenden Züge mit den aus-und einsteigenden Menschen. Man muss einfach schnell reagieren, wenn man einschätzen kann, dass der Platz ohne Leute sein wird! Bis ein Stativ in so einer Situation in Position gestellt wird, ist es vorbei mit dem leeren Platz!

Deshalb habe ich mich voll auf den Stabi der Fuji GFX verlassen. Und der macht es mehr als gut. Ich bin wahrlich kein Sportschütze, konnte trotzdem teilweise auf eine Verschlusszeit von 1/15 runtergehen!

Das Plakativste was man im Untergrund von München fotografieren kann, ist wohl der Marienplatz! Komplett in orangene Kacheln gehalten. Sehr spektakulär! Nicht weniger interessant ist die Station vom Westfriedhof. Riesige Lampenschirme mit verschieden farbigen Licht erhellen- na ja, eher weniger, die Station.
Nach anderthalb Tagen ist man in Grunde durch mit den U-Bahnhöfen. Deshalb blieb uns auch noch die Zeit, das BMW Gelände mit Museum zu besuchen. Da staunt man erstmal, wenn man kein Eintritt bezahlen muss! Und kann sich wunderbar an Archtitekturfotografie probieren.

Ist mal schon mal in der Gegend, ist das altehrwürdige Olympiastadion gerade mal 15 Minuten Fußweg entfernt. Auch dort gibt es unzählige Motive zu fotografieren. Vielleicht beim nächsten mal, wenn es nicht so kalt ist. Auf dem Rückweg kamen wir am Olympiadorf vorbei. Der erste Eindruck auf mich: Was ist das für eine abgefuckte Siedlung! Aber…Mea Culpa-Asche auf mein Haupt! Was ich nicht wußte, es ist ein Studentendorf. Über 1000 Minihäuser stehen auf engstem Raum, jeweils knappe 19 Quadratmeter klein. Diese stehen zwischen Tennisplätzen und Olympiahochhäusern. Und jetzt kommts: Jeder Bewohner darf sein Haus farblich gestalten. Ganz so wie er/sie es will. Ein heilloses farbliches Durcheinander. Genau das hat es für mich aus der Ferne so caotisch aussehen lassen. Diese Häuser scheinen sehr begehrt zu sein. Kosten sie doch erheblich weniger Miete, als Wohnraum in München. Dass ich die Bilder trotzdem in schwarz-weiß zeige, hat mit persönlichem Geschmack zu tun.

Natürlich waren diese zwei Tage viel zu kurz um München zu fotografieren. Aber als kleines Zubrot waren BMW, Olympiastadion bzw. Olympiadorf ein Kurzbesuch wert.
Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen. Wer immer auch die Station „Theresienwiese“ geplant oder gestaltet hat, muss ein BVB Fan gewesen sein! Und das in Bayern.

Viel Spass beim Bilder anschauen