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Fotografieren mit dem Handy

HA, HA, HA… ich lach mich kaputt!

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich in der Vergangenheit immer darüber amüsiert habe, wenn ich Menschen sehe, die mit nichts anderem ihre Bilder machen! Und das weiß jeder-das sind nicht wenige!
Aussagen wie: Das reicht mir; das Handy ist immer dabei; und überhaupt: man muss nichts rumschleppen. Ein gewichtiges Argument. Und ja, die beste Kamera ist die, die man (immer) dabei hat. Richtig!

In meinen Gedanken waren das immer Leute, die keine Ahnung von Fotografie haben, oder die einfach nur knipsen wollen. Ist auch nicht verwerflich. Ich benutzte die Fotografiermöglichkeiten eines Handys meist nur als Gedächnisstütze für Namen. Namen von Städten, Gemeinden oder Gebiete, wo man bei einer Fototour war! Ich merke mir das nicht. Wer kann sich schon einen Ortsnamen behalten wie z.B.: Isafjardarbar oder Sveitarfelagio Ölfus? Wie unschwer zu erraten alles Orts-und Gebietsnamen auf Island. Ich habe mir angewöhnt, sozusagen ein Beweisbild der Gegend zu machen, wenn ich mich in der Fremde aufhalte.

Das Handy macht das gut. Nun, mein Anspruch in der Fotografie ist ein anderer! Da kann kein Handy mithalten. Genau so und nicht anders dachte ich bisher. Bis ich eines Tages einen Filmbeitrag über genau das Thema bei Youtube sah. Der gute Mann hat Aufnahmen, die er mit seinem Handy gemacht hat, auf verschiede Größen ausgedruckt. Angefangen von A4 bis A1! Er sagt darin, wenn man die großen Formate aus einem dafür üblichen Abstand betrachtet, sind keine technischen Mängel zu erkennen! Was für eine Aussage!!

Da ich eher ein Kanditat (Pixelpeeper) bin, der bei jeder Ausstellung die ich besuche, mit der Lesebrille genau die technische Seite eines Druckes betrachte, wollte ich das selbst mal testen. Man bekommt doch von den sogenannten Fachmagazinen und nicht zuletzt der Kameraindustrie immer und immer wieder gesagt: Je größer die Pixel/Sensor, desto besser die Bildqualität! Da ein Druck alle Schwächen gnadenlos aufzeigt, ist es tatsächlich das beste Medium, um diese Behauptung zu widerlegen! So dachte ich zumindest.

Also habe ich zwei Aufnahmen auf DIN A3+ gedruckt. Mir blieb der Mund offen stehen! Wie kann es sein, dass so ein winzig kleiner Sensor meines I Phone 15 so eine Bildqualität hergibt? Ich hatte extra Motive (Bild Nr.9, 25 und 27) ausgesucht, wo kleine Details in Form von Blätter zu sehen waren. Im Grunde ein gutes Testmotiv. Das zweite Motiv waren Brennnesseln. Ein Bild war mit einem Insekt, das andere ohne das kleine Tierchen. Das Bild ohne Tier war auch in DIN A2 sehr gut! Dagegen wurde das Insekt von dem Handy nicht gut aufgelöst. Auch war ich der Meinung, dass ein Handy immer scharf stellt. Das ist ein Irrtum! Bild Nr. 23 hätte ich gerne schärfer gehabt. (Regenzelle über dem Wasser) Die Farbe dagegen ist hervorragend!

Zugegeben, die meisten Bilder entstanden bei besten Lichtbedingungen. Die Bildqualität aus dem Handy ist schlichtweg sensationell! Ich drucke jetzt schon viele Jahre meine fotografischen Ergebnisse.

Ich würde mir aber nicht zutrauen, einen Unterschied zu meiner Fuji APS-C Kamera auszumachen. Die hätte die Brennnesselbilder auch nicht besser gemacht!

Da kommt für mich die Frage auf: Werden wir von der Kameraindustrie an der Nase herumgeführt? Zu deutsch: Verarscht?? Mir ist das völlig egal, wie ein Handy oder eben meine Kamera die Bildqualität „herstellt“! Was brauche ich einen großen Sensor, wenn es kleinere auch tun? Mir ist schon klar, dass die Aufnahmen des Handys nicht für alle Motive geeignet sind. Wenn man aber solche Bilder macht, wie ich sie hier vorstelle, ist dieses Telefon zum Fotoapparat absolut konkurrenzfähig! Selbstverständlich stehen mir auch hier alle Tools meiner Bildbearbeitungsprogramme zur Verfügung!

Ich kann mir aber auch vorstellen, dass die meisten Handyfotografen gar nicht wissen, was dieser winzige Sensor leistet. Die gemachten Aufnahmen bleiben sehr wahrscheinlich eh auf dem Handy oder auf der Festplatte. Schade! Die Rede ist hier von neueren Geräten. Vor Jahren habe ich einen Vergleich gesehen vom I Phone 6s zum I Phone 13. Das war schon ein Quantensprung! Wie gesagt: Leicht und vor Allem immer dabei!!

Die Aufnahmen wurden alle in JPG aufgenommen. Mein I Phone 15 kann keine RAW’s aufnehmen. Deshalb habe ich mir zur Probe die App Halide auf mein Handy gemacht. Mit der kann man RAW aufnehmen. Eine Woche habe ich Zeit zum Spielen. Dann kostet die App 23 Euro im Jahr.

Trotz dieser Erkenntnis werde ich meinen Fotoapparat nicht verkaufen. Ich bin sicherlich nicht alleine, wenn ich behaupte: Fotografieren muss auch Spass machen! Und den habe ich mit dem Handy devinitiv nicht! Den Maßstab dafür setzt nach wie vor meine X PRO von Fuji.

Viel Spass beim Bilder anschauen!

Wasser und Steine

…ohne Ende!!

Mitte September fuhren vier Fotofreunde und ich an den Lago Maggiore. Nicht dass der See es uns angetan hätte. Es waren die Täler. Allen voran das Verzascatal und Maggiatal.

Wir hatten uns in Locarno/Schweiz ein Haus gemietet. Wobei der Begriff „Haus“ maßlos untertrieben ist. Es war eher ein kleines Schloss! Allerdings ein altes. Von Außen nicht sichtbar. Die Möblierung des Gebäudes verbreitete den Charme von gesammelten Sperrmüll!

Aber wir hatten Platz, sehr viel Platz! Jeder von uns fünf hatte ein eigenes Zimmer. Meines hatte mindestens 35qm. Und einen sehr schönen Wintergarten für gemeinsames Essen und Trinken.

Wie immer, wenn man so eine Tour plant, sitzt man vorher zusammen und bespricht die fotografischen Ziele, die man anfahren will. Das war im März.

Ende Juni spielte sich im Maggiatal eine Tragödie ab! Wasser- und Geröllmassen hinterließen eine imense Zerstörung! Mit sechs Toten. Ortschaften wurden von der Versorgung abgeschnitten. Eine Brücke wurde total zerstört. Darüber hätten wir fahren müssen, um die Kapelle in Mogno zu besuchen. Angesichts der Naturkatastrophe, wäre das völlig unwichtig gewesen, hätten wir dort nicht fotografieren können. Aber das Schweizer Militär ist schnell. Anfang Juli gab es eine Behelfsbrücke, die man auch befahren konnte.

So kamen wir doch zu der kleinen, aber architektonisch sehr interessanten Kapelle.

Info aus dem Internet: Am 25. April 1986, morgens um 7.15 Uhr, geht in Mogno eine Lawine nieder und zerstört die kleine Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Einmal mehr zeigt sich die Unberechenbarkeit und Unbändigkeit der Natur.

Kurz darauf wurde Mario Botta aus Lugano dazu beauftragt die dem Heiligen Johannes dem Täufer gewidmete Kirche neu zu erbauen. 1990 wurde die moderne Kirche eingeweiht und Botta schaffte damit eines seiner wichtigsten Werke.

Der gewagte Bau aus sich abwechselnden Schichten einheimischen Peccia-Marmors und Vallemaggia-Granits war äusserst umstritten, entwickelte sich aber zu einer weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Sehenswürdigkeit. Die Kirche hat keine Fenster, das Innere, in dem etwa 15 Personen Platz finden, wird nur von durch das Glasdach einfallendem Licht erhellt.

Hauptziel war aber Lavertezzo. Da kann man wunderbar auf den Steinen im Flussbett umherlaufen. Unendliche Motive für Wasser und Stein. Sofern man gut zu Fuß ist und man entsprechendes Schuhwerk anhat. Man unterschätzt das. Ganau neben mir hat es jemanden umgehauen. Feiner Sand auf Fels kann ganz schön fies sein…

Das ist übrigens mein dritter Besuch in Lavertezzo. Ich selbst merke, dass ich nicht mehr so trittsicher bin wie noch vor 15 Jahren. Das Alter fordert Tribut. Was man auch an den Aufnahmen sieht. Diesmal war lange nicht die Vielfalt an Motiven, wie noch vor Jahren. Das Springen über die Steine wollte ich mir nicht zumuten. Besser gesagt: Ich traute mich nicht. Sicherheit geht vor!

Der „Schönste Stein der Schweiz“ liegt vermutlich im Maggiatal. Zu bewundern im grünschimmernden Wasser bei Ponte Brolla. Allerdings, und das muss gesagt sein, nicht mehr wie vor Jahren! Auf Bild sieben ist zu sehen, wie „aufgeräumt“ die Maggia sich in diesem Abschnitt vor 14 Jahren präsentierte. Heute hat die Natur den Zugang etwas schwieriger gemacht.

Was man in den Tälern auch noch bewundern kann, sind die Steinhäuser. Da kann man der fotografischen Sammelleidenschaft nachgehen. Ganz besonders interessant erscheinen die Häuser oder Schuppen, die an einen Fels angebaut wurden. Man „spart“ sich sozusagen eine Wand!

Solche Steinhäuser gibt es auch in der Ortschaft Rasa. Diese erreicht man aber nur mit der Seilbahn. Für mich mit Höhenangst eine besondere Herausforderung. Mit Blick auf den Boden höre ich die Umstehenden, wie begeistert sie sind von der Höhe, dem tollen Ausblick… Schön für sie!

Zum Schluss noch ein Hinweis. Eventuell ist hier und heute jemand, der meine Site schon länger kennt oder besucht und der Gedanke hochkommt: Das hatten wir doch schon mal! Es ist auch das erste mal, dass ich sowas mache. Alte Bilder mit neuen präsentieren. 2011 hatte ich genau dieses Thema schon mal geposted. Allerdings habe ich damals die Bilder viel kleiner präsentiert. Das habe ich heute geändert. Der Beitrag von damals wird gelöscht.

Viel Spass beim Anschauen der Bilder!

Buchenwald um Sassnitz

Im Jahre 2006 war ich das erste mal an der Ostsee, der letzte Urlaub auf Rügen ist auch schon über zehn Jahre her. Das Ziel, das ich an der Ostsee angesteuert habe, war in den letzten Jahren immer Zingst. Das Horizonte-Festival zieht mich magisch an! Was dort der fotobegeisterte Mensch geboten bekommt, ist schlichtweg sensationell. Jedes Jahr gibt es ein Thema. Dieses mal war „Fauna“ angesagt. Wer aber glaubt, dass man jetzt nur Tierportraits sehen wird, der irrt! Viele der Aufnahmen werden in Beziehung zur Umwelt und vor allem mit dem Menschen gezeigt. Ganz besondere Beziehungen. Sei es, dass man mit einem Schwein zusammen im Bett schläft, mit Stabheuschrecken das Wohnzimmer teilt, oder tatsächlich sein verstorbenes Schoßhündchen präpariert auf dem Sideboard stehen hat.

Kurioses/ Schräges (krank) hat die junge Französin Melanie Wenger dokumentiert und in der Leica Galerie gezeigt: Auf der Hochebene von Texas werden importierte afrikanische Tiere auf Ranches gejagt und geschossen…

Wenn man in Zingst an der Seebrücke zum Strand hinuntergeht, sind die spektakulären Aufnahmen von Michael Muller nicht zu übersehen. Riesige Bilder von Haien, die furchteinflößender nicht sein könnten. Solche Bilder kann nur ein Adrenalinjunkie fertig bringen. Außergewöhnlich!

Natürlich gibt es im Internet wesentlich mehr Informationen zum Horizonte-Umweltfestival Zingst. Meine absolute Empfehlung!

Dieser kleine Abstecher nach Zingst musste einfach sein! Es sind ja auch nur knappe 100 Kilometer von Zingst nach Sassnitz. Als Tagestour kann man das schon mal einplanen. Hier soll es aber um die schönen Buchenwälder rund um Sassnitz gehen. Die Stubnitz ist eine ca. 2400 ha große hügelige Waldlandschaft an der Ostküste der Halbinsel Jasmund auf der Ostseeinsel Rügen. Sie erstreckt sich von der Stadt Sassnitz bis zur Ortschaft Lohme und ist heute fast vollständig Bestandteil des ca. 3.000 ha großen Nationalparks Jasmund. Sassnitz erhielt 2012 den UNESCO-Weltnaturerbe-Titel für die reichhaltigen Buchenurwälder im Nationalpark Jasmund. Nordöstlich an die Kernstadt angrenzend beginnt die Kreideküste.

Wie ich schon an anderer Stelle erwähnt habe, ist für mich die Waldfotografie ein schwieriges Unterfangen. Irgendwas ist immer störend bei der Bildgestaltung. Entweder ist der Himmel zu weiß, der Kontrast zu stark oder ein Ast macht die Komposition kaputt.

Hier, nördlich von Sassnitz, ist es nicht anders. Der Buchenwald auf Rügen ist schon was Besonderes. Je nach Aufnahmeperspektive kann man Wald und Meer im Bild vereinen. Naherholungsgebiet kann man das hier nennen. Entsprechend viele Menschen sind dann auch im Wald. Ich habe mir den schlechtesten Tag überhaupt ausgesucht! Am 9. Mai war Vatertag. Oder Herrentag wie er im Osten genannt wird. Ganz schlechtes Timing! Dieser Tag läuft jedoch genau so ab wie zu Hause. Bollerwagen, Fahrräder, Spaziergänger. Und natürlich Musik. Das heißt, wenn man einen Spot gefunden hat, warten. Aber es lohnt sich!

Man läuft an manchen Stellen an der Abbruchkante entlang. Vorsicht ist geboten. Viel Wurzelwerk ist zu sehen. Ob das mit der Bodenbeschaffenheit oder allgemein mit den Wetterbedingungen (heftige Winde) zu hat, kann ich nur spekulieren. Das freigelegte Wurzelwerk ist teilweise sehr großflächig. Entsprechend habe ich mal wieder die Bracketing-Funktion meiner Kamera genutzt. Meist reichen 4-6 Aufnahmen mit meinem 23er Weitwinkel. (Das sind 18mm bei Vollformat) Die längste Brennweite ich vor Ort benutzt habe waren 50mm. Anfang Mai stehen die Bäume voll im Saft. Diese stehen an manchen Stellen so eng, das man fast keinen Himmel sehen kann! Ganz besonders war das bei den Süntelbuchen zu sehen.

Im Waldpark Semper bei Lietzow gibt es eine außergewöhnliche dendrologische (Die Lehre von Bäumen und Gehölzen) Rarität: Die so genannte Süntelbuche – im Volksmund auch Krüppel- oder Hexenbuche genannt. Die zehn Buchen im Park wurden im Jahr 1920 gepflanzt. Die Süntelbuchen können ein Alter von über 200 Jahren erreichen und sind als Naturdenkmal geschützt. Diese Bäume bilden bei einem geschätzten Durchmesser von 20 Metern ein dichtes Blätterdach! Das Besondere an diesen Süntelbuchen ist ihr Wuchs. Kreuz und quer wachsen die Äste! Zum Boden hin, zum Nachbarbaum als wollten sie zusammen kommunizieren. Ein starker Ast beschreibt einen Halbkreis von mindestens fünf Meter im Durchmesser! Ein Wunder, das dieser nicht schon abgebrochen ist. Aber wie das so ist, es gibt immer wieder rücksichtslose Menschen, die meinen, sie müssten ihre Initialen in der Rinde zurücklassen.

Sollte man hierherkommen ist ein Stativ im Grunde Pflicht. Dieser Ort ist bestimmt im Herbst ein noch lohnenderes Motiv. Wenn man mit offenen Augen durch diesen Wald läuft, begegnet man mit viel Phantasie auch einigen Gesichtern, Trolle, Fabelwesen. Ähnlich wie im Sabawald. Anfangs galt meine ganze Aufmerksamkeit den Bäumen. Je länger ich mich im Wald aufhielt, desto mehr wurde das freigelegte Wurzelwerk mein Hauptmotiv. Beeindruckend, wie sehr diese den Baum an der Abbruchkante halten können!

Eine Anmerkung noch zur Präsentation der Bilder: Im Moment fasziniert mich die Darstellung in Schwarz-Weiss. Der schwarze Rahmen um das Motiv macht für mich das Bild interessanter.

Viel Spass beim Anschauen der Bilder!

Dubai

Als Überschrift hätte ich auch „Was kostet die Welt?“ schreiben können! Energiesparen findet hier definitiv nicht statt! Nicht im Flughafen, nicht im Hotel und selbst auf den Straßen leuchten die Laternen und LED- Lichter zuhauf. Man kommt einfach in eine andere Welt. Hier zählen offensichtlich andere Werte. Während zu Hause jede unnötige Lichtquelle umgehend ausgeschaltet wird, werden in Dubai unnötig viele Dinge in Licht getaucht. Ok, soweit der erste Eindruck.

Der Zweite: Dubai bewegt sich! Es scheint, als würde jede freie Fläche, so klein sie auch ist, genutzt, um ein Hochhaus zu bauen. Wohin man auch schaut: Kran um Kran! Ringsum. Man kann kaum ein Bild machen, wo man keine Bauaktivität erkennen kann! Es wird übrigens auch in der Nacht gearbeitet. Tagsüber ist es einfach zu heiß.

Wir hatten uns eine Zeit ausgesucht, wo man im Nachhinein sagen muss: Glück gehabt! Drei Wochen zuvor und zwei Wochen danach gab es sintflutartige Regenfälle. Die Kanalisation schaffte die Regenmenge nicht. Entsprechend stand das Wasser in den Straßen. Seltsamer Anblick. Aber Gott sei Dank nur im Fernsehen.

Die Idee für diese Reise war, dass wir am runden Geburtstag meiner Frau hoch hinauf wollten. Sehr hoch! Vor zehn Jahren standen wir auf dem Empire State Building. Auf dem 86. Stockwerk auf der Open-Air Plattform.

Das liest sich im Vergleich zum Burj Khalifa wie Peanuts. Wir hatten ein VIP-Ticket gebucht. Dieses versprach uns, keine Wartezeiten zu haben. Gut so. Wir sind dann an den vielen wartenden Menschen vorbei zum Aufzug einfach durchgelaufen. Der Fahrstuhl brachte uns mit einer Geschwindigkeit von 10 Meter die Sekunde sehr schnell auf den 124. Stock. Nur um in den gegenüberliegenden zu steigen und auf Stockwerk 154 zu fahren! Dort konnten wir auf den Geburtstag meiner Frau mit Sekt anstoßen. Der war, wie viele andere Häppchen, im Preis enthalten. Den Preis möchte ich hier nicht nennen. Wenn man schon mal hier ist…

Wir genießen den VIP-Service sowie die Stockwerke 152, 153 und 154 in der weltweit höchsten Lounge. Der „The Lounge“ auf 583 Meter Höhe! Nach drei Gläser Sekt habe ich es dann gewagt nach draußen zu gehen! Ich, mit meiner Höhenangst! Wer auch davon betroffen ist, kann es bestimmt nachvollziehen, wie mir zumute war. Wenn ich irgendwo hoch oben stehe und in die Ferne schaue, ist die Welt noch in Ordnung. Wenn man aber an der Glasscheibe steht und man kann direkt nach unten schauen…

Natürlich habe ich auch Bilder gemacht. Aber die meisten mit geschlossenen Augen! Immerhin sind die umstehenden Hochhäuser zwischen 300 und 350 Meter hoch. Ich habe darauf vertraut, dass meine Fuji mir was liefert. Das hat sie! Wie überhaupt das 27er Viltrox und das 16-55 von Fuji einen klasse Job gemacht haben. Kann ich bedenkenlos empfehlen! Ja, und das 2,8 50-140mm spielt sowieso in einer eigenen Liga!

Die Scheich-Zayid-Moschee steht in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Sie ist die größte Moschee in den Vereinigten Arabischen Emiraten und eine der größten der Welt. Daher ist auch unter den Einheimischen die Bezeichnung „Große Moschee“ üblich. Auf Bild 18 ist zu erkennen, wie groß diese Moschee ist. So groß und so schön und so weiß. So weiß wie der Himmel an diesem Tag. Anfangs habe ich mich geärgert, dass man keinen blauen Himmel hat. Aber, das hat tatsächlich einen gewissen Charme. Bei Bild 29 hat sich die Wolkendecke etwas gelichtet. Wie zart bitteschön, kann Licht sein! Ich habe diesen Beitrag in Farbe und SW gemacht. Beides hat meines Erachtens für dieses Thema Berechtigung. (Ganz so konsequent bin ich dann doch noch nicht, um alles in SW zu zeigen.)

Ein Hinweis: Auf Bild 22 sieht man den Blick vom Burj Khalifa. Am oberen Bildrand, leicht links von der Bildmitte, sieht man einen winzig kleinen Pool. Dort ist unser Hotel Pullman. Von dieser Pool Ebene wurde Bild 21 gemacht. Burj Khalifa ist von allen Seiten präsent! Überhaupt, Dubai bei Nacht wirkt viel interessanter. Durch die vielen Lichter macht das wesentlich mehr Eindruck.

Wir, das sind Tochter, Sohn, meine Frau und ich, haben fünf Nächte gehabt. Wir haben gesehen, was wir uns vorgenommen hatten. Burj Khalifa, sind mit der Metro gefahren, wo jeder Zug aus fünf klimatisierten Waggons besteht und Platz bietet für rund 650 Fahrgästen, und fährt autonom ohne Fahrer. Wir haben in einer Mall hinter einer Glasscheibe Skifahrer gesehen, wo jede Nacht bis zu 25 Tonnen Schnee produziert werden können! (Wie krank ist das bitte!) Wir hatten bei unseren Aufenthalt locker 30 Grad im Freien. Und dann natürlich die Fahrt nach Abu Dhabi. Unterwegs haben wir getankt. Da macht das Autofahren noch Spass. 25 Liter Sprit für ca. 17 Euro. Und bei der Heimfahrt haben wir eine teilweise beleuchtete Autobahn gesehen. Beleuchtet, wie eine deutsche Großstadt zu Weihnachten.

Architekturfotografen kommen hier voll auf ihre Kosten. Immer wieder bieten sich neue Perspektiven in Richtung Burj Khalifa. Und wenn es aus dem Pool (Bild 4) heraus ist. Bild 8 sieht aus wie ein Setzkasten. Die linke Seite sind Balkone! (Unvorstellbar für mich!) Rechts ein Ausschnitt des Burj Khalifa, den man auch auf Bild 7 sieht. Hier auf der linken Seite.

Dubai bietet natürlich weit mehr. Vielleicht zu erkunden in einer anderen Konstellation? Mit der Islandtruppe? Schaun ‚mer mal.

Eine kleine Anekdote habe ich noch:  Sohn Florian und ich waren am Nachmittag unterwegs zum Fotografieren bei einer Moschee. Bild Nr. 3. Mit Respekt und Abstand. Man will ja niemanden stören. Es kam ein Mann auf uns zu. Er fragte wo wir herkommen und warum wir hier fotografieren. Alles auf englisch. (Ohne Englischkenntnisse bist du in Dubai aufgeschmissen!) Und vor allem sehr, sehr freundlich. Florian antwortete ihm auf seine Fragen und er wünschte uns einen schönen Tag. Frage: Würde bei uns jemand, der gerade aus einer Kirche kommt, einen Moslem ansprechen?

Viel Spass beim Bilderschauen!

Foto Buch Contest II

Seit Jahren schon schreibt die Redaktion des FAP zusammen mit Fotobook.de den HD-Fotobook-Contest aus. Daher erfolgte in der aktuellen Ausgabe der Aufruf zum Mitmachen für 2024. Wie heißt es so schön? Nach dem Contest ist vor dem Contest!

Als ich das geschrieben habe, ist seitdem ca. ein Jahr vergangen. Und weil ich schon viele Jahre fotografisch unterwegs bin, kommt auch zu einem Thema einiges zusammen. In diesem Fall Aufnahmen von Konzerten. Die meisten sind im Musikhaus Rex entstanden. Neuerdings auch Konzertbilder von der Schwetzinger Wollfabrik. Das war dann auch mein Thema für den Contest 2024!

Cover des Fine art printer MagazinsMan sollte, so steht es in der Ausschreibung, mindesten 60-80 Aufnahmen präsentieren. Kein Problem für mich. Kann ich doch bis ins Jahr 2005 zurückgehen. Das war das Konzert vom australischen Gitarristen Rob Tognoni. Das letzte gemachte Bild in diesem Buch ist vom legendären Drummer Billy Cobham. Gut, das Sammelsurium der Konzertbilder scheint angekommen zu sein bei der Jury. Deshalb bin ich auch unter den Gewinnern! Gewinner gibt es drei. Wobei nicht zwischen erster, zweiter oder dritter Platz unterschieden wird. Die Entscheidung fiel wieder pro Schwarz-Weiss! In irgendeinem Beitrag hatte ich das Zitat von Robert Häusser schon mal geschrieben: „Farbe ist zu geschwätzig. Sie lenkt vom Wesentlichen ab! Trifft hier bei der Konzertfotografie besonders zu. Die Beleuchtung- und Lichteffekte sind teilweise schon krass!

Also nun zum HD-Buch. Ganz nach dem Welthit von John Miles, der 1976 um die Welt ging, ist auch der Titel des Buches: Music was my first Love! Das ist schon was absolut Feines, was man da in den Händen hält. Angefangen bei der Haptik. Wahrscheinlich geschuldet der matten Optik beim Cover. Fühlt sich gut an. Allerdings beschleicht mich immer das Gefühl, wenn ich das Buch in die Hand nehme, ich sollte besser meine weißen Handschuhe anziehen, wenn ich darin blättern will! (Ich nehme meine Bücher oft in die Hand!) Einfach weil ich auf der sicheren Seite sein will, dass da nichts schiefläuft. Ärgerlich, wenn ein so teures Buch, sofern man das selbst bezahlen muss, mit Fingerprints zurückkommt, wenn man es mal ausleiht. Ich möchte das aber nicht ausprobieren. Vielleicht täusche ich mich, aber es macht insgesamt den Eindruck, als müsse man besonders vorsichtig beim Blättern sein. Am meisten beeindruckt hat mich das tiefe Schwarz. Ja, richtig gut!

Mein Buch im fine art printer Magazin

Es gibt aber auch etwas, das mir nicht so gefällt! Ich muss hier anmerken, dass es unterschiedliche Schwarz-Weiss Tönungen gibt. Das mir vorliegende HD-Buch ist für meinen persönlichen Geschmack zu kalt für SW! Ich gestalte meine Bücher zu 90% in Lightroom und lasse diese dann bei Blurb drucken. Die Ergebnisse sind gut bis sehr gut! Sollte etwas nicht gefallen ist die Firma sehr kulant. Man setzt auf 100%ige Kundenzufriedenheit. „Music was my first Love“ habe ich auch dort drucken lassen. (Mehr Seiten für weniger als den halben Preis!) Die „Druckfarbe“ gefällt mir bei Blurb wesentlich besser, weil neutralschwarz. Ja, das ist jammern auf hohem Niveau!

Noch eine Anmerkung zu den Musikern. Al Di Meola, John Mc Laughlin, Billy Cobham waren schon immer da, seit ich fotografiere! Nur drei zu nennen. Alles Meister ihres Faches! Aber es gibt sensationell gute Musiker die nachkommen oder eher schon angekommen sind. Ich kannte diese Namen bislang nicht. Wenn man aber recherchiert, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus! So bei der Besetzung von Billy Cobham!

Bild Nr.4 Christian Galvez! Ich habe bei einem Konzert noch keinen Bassisten gesehen oder gehört, der einen sechs-saitigen Bass spielt! Er wurde häufig eingeladen, mit großen internationalen Künstlern aufzunehmen und/oder zu spielen, wie zum Beispiel: Stanley Clarke Band, Mike Stern, Scott Henderson…

Bild Nr. 5 Rocco Zifarelli: Er war 1991 der erste Gewinner des Eddie Lang Award, ein Preis, der jungen aufstrebenden italienischen Jazzgitarristen gewidmet war. Zifarelli war 23 Jahre lang der Gitarrist von Ennio Morricone, mit dem er viele Soundtracks renommierter Filme aufnahm und Hunderte von Konzerten weltweit aufführte.

Nur mal zwei Hochkaräter zu nennen, von denen ich bislang noch nichts gehört hatte. Nicht verwunderlich, da ich im Grunde nur Blues/ Rock Konzerte besuche. Aber es ist immer wieder mal interessant, Ausnahmen zu machen.

Aber ich schweife wieder mal zu weit ab! Wie immer… Hier soll es um Konzertfotografie gehen.

Viel Spass beim Anschauen der Bilder!

65:24

Einfach nur eine Zahl?

Vermutlich können die meisten Menschen die meine Website besuchen nichts mit diesem Zahlenverhältnis anfangen! Aber alle, die mit einer Fujifilm GFX ihre Aufnahmen machen, sehr wohl. Vorausgesetzt, man hat den Mut, dieses Filmformat auszuprobieren. Eigentlich muss man nicht mutig sein, weil das ganze 4:3 Format in der RAW-Datei erhalten bleibt. Sprich: Das 65:24 wird nur beim JPG angewendet. (Natürlich nur, wenn man auch beide Formate speichert.)

Dieses doch recht eigenwillige Format habe ich anfänglich komplett ignoriert. Einfach in der Annahme, dass dies völlig unnötig wäre. „Wieder so ein Gimmick im Menü, das niemand braucht!“ Wie in jeder großen Firma arbeiten wohl auch bei Fujifilm Menschen, die solche „Gimmicks“ ihren Chefs vorschlagen – und in überzeugender Manier durchsetzen. Es scheint also, als hätten diese Menschen eine Vorstellung, wann und warum man dieses Format benutzen sollte.

Bei mir hat das eine Weile gedauert. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als unsere Truppe nach Belgien fuhr: Das Ziel war Hallerbos.

Nur wenige Wochen lang bedeckt ein lila-blauer Blumenteppich den Hallerbos, einen Wald in der Nähe von Brüssel. Der ursprüngliche Name für diese winzigen Blüten ist Campanula Rotundifolia, aber sie sind als „Harebell“ oder „Bluebell“ bekannt – oder ganz einfach „Glockenblume“! Die tiefe Farbe der Blüte gab den Hallerbos einen alternativen Namen: Den Blauen Wald.

Der Grund, warum der Hallerbos die Aufmerksamkeit wert ist, ist die Größe seiner Reichweite. Der Wald erstreckt sich über 500 ha, und während der Blütezeit zieht sich der Blumenteppich so weit das Auge reicht.

Im Wald muss den markierten Pfaden gefolgt werden. Das Wandern abseits dieser Pfade ist verboten. Dies verhindert die Beschädigung von zerbrechlichen Blüten. Es gibt spezielle Wege zum Wandern und Radfahren, die einen zu den schönsten Teilen des Waldes führen. Berittene Polizei kontrolliert!

Wenn man diese Blütenpracht vor Ort sieht, hat man schon Verständnis für das Wegegebot. Man steht am Weg und denkt sich: Warum nur sind die Blüten so weit IM Wald? Eine längere Brennweite hilft da nur bedingt. Und genau in dieser Situation macht 65:24 Sinn! Im Sucher der GFX und im Monitor wird dieses Panoramaformat sichtbar. Eine enorme Hilfe bei der Bildgestaltung. Ich brauche keine nichts sagenden hohe Bäume oder unschönen Waldboden im Vordergrund! Es geht ums Wesentliche. Selbstverständlich gibt es auch schöne und hohe Bäume im Wald mit interessantem Waldboden die es wert sind fotografiert zu werden. Es gibt anscheinend auch Abschnitte, wo der Blütenstand am Wegesrand schon anfängt. Leider habe ich keinen gesehen.

Tip von mir: Wenn man dieses Format anwendet, sollte man unbedingt auch RAWs aufnehmen. Um evtl. Überraschungen aus dem Weg zu gehen, falls man hinterher doch mehr auf dem Bild haben möchte.

65:24 habe ich in letzter Zeit des Öfteren angewendet. Auf Madeira zum Beispiel. Im Fanalwald oder am Wegesrand die verschiedenen Erd- oder Gesteinsschichten aufzunehmen. Bei vielen Motiven kann man dieses Panoramaformat als Gestaltungshilfe einblenden. Natürlich kann ich das bei der Bildbearbeitung im Nachhinein auch alles anwenden, aber wenn es bereits bei der Aufnahme hilft, um so besser. In vielen Fällen funktioniert auch schon ein 2:1 Format, um ein Bild dynamischer zu präsentieren.
Nichts ist in Stein gemeisselt. Und das ist gut so!

Viel Spass beim Anschauen der Bilder!

Trockenfisch

Wie so oft in letzter Zeit habe ich mich wieder mal durch ältere Ordner gekämpft. Diesmal waren die Aufnahmen von Island dran, wo ich 2012 fotografiert habe! Das war die erste von drei Reisen dorthin. Tausende von Bildern wurden gemacht.

Wenn man sich dann nach so einer Reise durch die Masse an Bilder durchkämpft, komme ich irgendwann an einen Punkt, wo ich aufgeben muss. Ich kann dann diese Bilder nicht mehr sehen. Nach drei bis vier Wochen wage ich mich dann wieder dran. Erneut werden wieder viele Bilder gelöscht. Aber auch Schätze entdeckt man neu! So auch die Aufnahmen von der Anlage, wo der Fisch zum Trocknen aufgehängt wird. Als ich diese dann bearbeitet habe, stieg mir glatt wieder der Duft der Fische in die Nase. Kein Wunder, war doch der gesamte Himmel über mir voller Fische. Ich erinnere mich, dass dies die letzte Location war, die wir fotografiert haben, bevor es an den Flughafen ging. Wenn ich heute daran denke, wundert es mich immer noch, dass kein Mensch die Nase gerümpft hat, wenn er an uns vorbei gelaufen ist. Wahrscheinlich haben wir das schlimmer empfunden, als es tatsächlich war.

Als wir 2019 wieder dort vorbei fuhren, war diese Anlage nicht mehr im Betrieb. Das war ganz in der Nähe von Grindavik, wo vor drei Tagen der Vulkan auf der Reykjanes-Halbinsel in Island ausgebrochen ist. Seit Wochen zeichnete sich ab, dass der Vulkan ausbrechen würde. Am späten Montagabend den 18.12. 2023 schossen dann Lavafontänen in den Himmel.

Aber hier soll es um Trockenfisch-oder auch Stockfisch genannt-gehen. Mir ist schon klar, dass die hier zu sehenden Bilder nicht jedem gefallen werden. Für mich aber reihen sich diese Aufnahmen lückenlos an die Reportagen vom Hausschlachten oder Schafschur ein!

Ein paar Fakten habe ich im Internet zusammengetragen.

Trockenfisch ist ein Oberbegriff für Lebens- und Futtermittel, die aus Fisch bestehen, dem das im Tierkörper enthaltene Wasser entzogen wurde. Dies kann durch Dörren von frischem Fisch geschehen oder indem der frische Fisch zunächst mit Salz fermentiert, gekocht oder geräuchert und anschließend getrocknet wird. Oder, nach dem Fang nimmt man die Fische (meist handelt es sich um Kabeljau, manchmal auch um andere barschartige Fische) aus, spült sie sauber und hängt sie dann an langen Stöcken zum Trocknen auf – daher der Name Stockfisch.

Wie isst man den Trockenfisch?

Trockenfisch kann im getrockneten Zustand verzehrt bzw. verfüttert werden, oder mit Wasser eingeweicht und dann weiter verarbeitet werden. In Norwegen und Russland wird Trockenfisch auch roh und ungewässert, in mundgerechte Stücke zerteilt, ohne weitere Zutaten als Zwischenmahlzeit gegessen. In Island bestreicht man die Fischstücke gern mit gesalzener Butter. In Italien wird er in große Würfel geschnitten, gebacken und in Papiertüten angeboten.

Der Trockenfisch ist eine isländische Spezialität. Er gehört zu den typisch isländischen Nahrungsmittel. Hergestellt aus Sorten wie Kabeljau, Schellfisch, Heilbut oder Seewolf, wird diese Delikatesse auch in viele Länder exportiert.

Stockfisch wird seit dem 8. Jahrhundert traditionell in Norwegen hergestellt, indem Fische auf Holzgestellen an der Luft getrocknet werden.
Etwa 2 bis 3 Monate bleibt der Fisch an der frischen Luft hängen.

Schon seit der Zeit der Wikinger trocknen die Norweger Fisch in der frischen Meeresbrise, um Stockfisch herzustellen. Die Produktion dieser schmackhaften Spezialität erfolgt fast ausschließlich im Norden Norwegens und erfordert die besten Rohstoffe. Unser Stockfisch besteht vorwiegend aus erstklassigem, saisonal verfügbarem norwegisch-arktischem Winterkabeljau, auch bekannt als Skrei , der nördlich des Polarkreises gefangen wird, wo optimale Bedingungen für das Trocknen von Fisch herrschen.

Bis heute wird der Stockfisch mit den gleichen Methoden und der gleichen besonderen Zutat hergestellt – unserer Natur. Von Februar bis Mai hängt der Fisch im Freien und ist den Naturgewalten an der Küste Nordnorwegens ausgesetzt. Mit Temperaturen um 0 °C und einer idealen Balance zwischen Wind, Sonne undRegen bietet diese Region das perfekte Klima für die Herstellung von Trockenfisch. Unsere Natur verwandelt diesen herrlichen Fisch in den wertvollen, besonderen und köstlichen Stockfisch.

Mithilfe dieser jahrtausendealten Trocknungsmethode wird der Fisch optimal konserviert.

Deshalb war der Stockfisch lange Zeit ein hoch begehrtes Produkt, das der Versorgung der Seeleute auf ihren langen Schiffsfahrten diente. So wurde der norwegische Stockfisch auf der ganzen Welt bekannt.

Stockfisch ist das ganze Jahr über verfügbar.

Abgesehen von seiner langen Haltbarkeit ist Stockfisch auch eines der nährstoffreichsten Lebensmittel überhaupt.

Viel Spass beim Anschauen der Bilder!

Sabawald

Der Urwald Sababurg ist eines der Highlights im Naturpark Reinhardswald. Zur Orientierung: Der Wald liegt etwas mehr als vierzig Kilometer nördlich von Kassel. Der Begriff Urwald finde ich persönlich etwas übertrieben. Hierzulande versteht man unter Urwald etwas völlig anderes! Aber gut, wenn sich ein Wald seit über hundert Jahren sich selbst überlassen wird, sieht dieser schon „wilder“ aus, als einer, der zur Holzwirtschaft aufgeforstet wird!

Der Sababurgwald wurde ursprünglich von Menschenhand für eine Hute erschaffen. Hutewälder dienten in früheren Zeiten als Waldweide für Schweine und andere Haustiere. Entsprechend waren diese Wälder recht licht mit einer Vielzahl von Hutebäumen. Die Bäume sind mindestens 500 Jahre alt. Manche von den Huteeichen wahrscheinlich noch viel älter.

Der Wald steht seit 1907 unter Schutz und damit das älteste Schutzgebiet in Hessen. Die abgestorbenen Bäume bleiben als Totholz liegen.Die Menge davon ist beträchtlich. Das eigentlich ökologische Kapital des Waldes! Das Internet sagt, der Wald bietet über 2000 Insektenarten einen Lebensraum. Rund 450 Käferarten wurden nachgewiesen, von denen fast ein Fünftel bundesweit gefährdet ist.

Ganz zu schweigen von Pilzen und Flechten die immer und überall zu sehen sind. Drei markierte Rundwege, wahlweise zwischen zwei und vier Kilometer lang, weisen durch den Urwald Sababurg. Wegegebote leiten zu den spektakulärsten Baumriesen. Das Verlassen der Wege ist zum Schutz und Erhalt des Urwaldes verboten.

Hauptsächlich das Totholz mit Wurzeln lassen bisweilen bizarre Gebilde entstehen. Man braucht keine ausgeprägte Fantasie zu haben, um Drachen, Schlangen, Elefanten und auch Gesichter darin zu erkennen! Die perfekte Grundlagen für Mythen und Geschichten.

Wer in den vollen Genuss kommen möchte, was der Wald so hergibt, sollte früh aufstehen und den dann noch menschenleeren Wald geniesen und bewundern. Bedenken sollte man,dass es an Wochenenden viele Menschen hierher zieht. Denn nicht nur die Sababurg ist nah, sondern auch ein Tierpark.

Soweit die Info über den Urwald Sabawald.

Fotografisch tat ich mir sehr schwer mit dem Thema. Man hat gewisse Vorstellungen und Wetterwünsche, wenn man sowas plant. Die natürlich selten bis nie eintreffen!

Statt dem herbeigesehnten Nebel (oder wenigstens Bodennebel), der die angesprochenen mystischen Wesen besser „ins Licht“ gestellt hätte, kam die Sonne! Kontrast pur. Dazu kommt, dass irgenwas immer im Bild stört, wenn man im Wald fotografiert! Seien es Blätter, die das Licht reflektieren, oder ganze Äste die gnadenlos in der Sonne strahlen. Aber gut, sonst wäre es kein Wald. Ein Polfilter vollbringt hier auch keine Wunder.

Also habe ich mich dann auf Strukturen, die sich in vielfältiger Form und Farbe im Totholz widerspiegelt, konzentriert. Gut, dass meine Kamera die Technik des Bracketing beherscht.

Für alle, die sich unter diesem Begriff nichts vorstellen können: Die Kamera ist in der Regel auf einem Stativ. Man fokussiert den nähesten Punkt des zu fotografierenden Motivs und speichert diesen. Dann den am weitesten entfernten Punk, der auch gespeichert wird. Die Kamera errechnet anhand der Brennweite und der eingestellten Blende die Anzahl der Aufnahmen die benötigt werden, um das Motiv vom ersten bis zum zweiten Punkt komplett scharf abzubilden. Das können schon mal 200 bis 300 Bilder sein. Diese müssen dann in einem speziellen Programm zusammen gerechnet werden, weil jedes dieser Aufnahmen nur einen gewissen Teil an Schärfe aufweist.

Es gibt auch noch den Begriff des Stackings. Kameras, wie z.B. Olympus, können aus den vielen Bildern gleich das fertige Bild präsentieren. Zusammengerechnet innerhalb der Kamera. (Fujifilm anstrengen, das könnt ihr auch!!!)
Diese Technik der Bildgestaltung kann man natürlich bei allen Motivbereichen einsetzen. Am beeinduckendsten ist das in der Makrowelt. Bei Landschaftsbilder und eben auch wie hier bei Strukuren der Baumrinde! Schon seit längerer Zeit finde ich bei der Bildbearbeitung Gefallen an entsättigten Farben bei einigen Motiven

Am besten zu sehen bei der Serie von der Schafschur. Für meine Augen erscheinen diese Bilder wesentlich interessanter. Aber wie immer liegt das im Auge des Betrachters.

Viel Spass beim Bilder anschauen!

Annotopia

Vor einem Jahr habe ich das erste mal von Annotopia gehört. Mit dem Slogan: „Deine Träume erwarten dich!“ treffen die Veranstalter den Nagel auf den Kopf! Bad Mergentheim lud zu diesem Fantasiespektakel ein. Da treffen sich Römer, Dinosaurier, Transformers, Theaterleute, Steampunker. Nur um einige zu nennen.

Besonders angetan war ich von den Wasteland Warriors! Eine Truppe, die Endzeitstimmung verbreitet. Ich rede hier natürlich nur von den Kostümen. Sie präsentieren sich, als wären sie gerade aus einem Mad Max Film entsprungen! Für mich äußerst fotogen. Einmal angesprochen aufs Fotografieren, waren die Warriors sehr kooperativ. Auch auf die Bitte sich in den Schatten zu stellen, war kein Problem. Man muss auch sagen, dass genau an diesem Wochenende satte 35 Grad angesagt waren. Da kam das „Schattenstehen“ gerade recht. Aber Respekt: Während wir Fotografen mit kurzen Hosen und T-Shirt rumliefen, präsentierten sich die Warriors in voller Montur. Allen stand der Schweiß auf der Stirn. Mehrere Kilos der Kostüme sind keine Seltenheit. Am Abend waren bestimmt zwei bis drei Kilo Körpergewicht weg!

Die Truppe hatte eine Spendenbox fürs Fotografieren aufgestellt. Dem kam ich auch gerne nach.

Auf Wikipedia habe ich diese Infos gefunden:
Die Wasteland Warriors wurden im Jahr 2013 von Joe Neuvième als Kostümgruppe gegründet. Hierbei verfolgten die ersten Mitglieder der Gruppe eine Umsetzung von fiktiv-dystopischem Design unter dem Einsatz realer Materialien. (Eine Dystopie ist eine meist in der Zukunft spielende Erzählung, in der eine erschreckende oder nicht wünschenswerte Gesellschaftsordnung dargestellt wird.) Seit ihrer Gründung haben sie sich zu einer der bekanntesten Gruppen in der deutschen, europäischen und amerikanischen Endzeitszene entwickelt. So entstand über die Jahre aus der anfänglichen Kostümkünstlergruppe ein Künstlerkollektiv, welches die fiktive Postapocalypse zum Leben erweckt. Es folgten Umsetzungen von ganzen Szenerien, in denen Veranstaltungsbesucher die Darsteller erleben oder Paraden aus umgebauten Fahrzeugen beiwohnen können.

Im Jahr 2023 feierten die Wasteland Warriors ihr 10-jähriges Bestehen. Damit ist das Kollektiv nicht nur die älteste Gruppe Deutschlands mit ihrem postapokalyptischen Fokus, sondern auch die am längsten bestehende und größte aktive postapokalyptische Community in Europa.

Im Rahmen des Wacken Open Air 2023 feierte die Gruppe zusammen mit dem Festivalveranstalter ebenfalls das 10-jährige bestehen des Wacken Wastelands.

Die Kostüme der Wasteland Warriors zeichnen sich durch eine detaillierte und individuelle Gestaltung aus. Die Mitglieder der Gruppe müssen ihre Kostüme, Requisiten und Fahrzeuge selbst herstellen und modifizieren. Ein hoher Wert liegt hierbei auf der Einzigartigkeit ihrer jeweiligen Kreationen und der Abhebung von vorhandenen Designs. Von anfänglichen Inspirationen aus Filmen wie Waterworld oder Mad Max entstanden über die Zeit wechselseitige Einflüsse zwischen den Wasteland Warriors und der Film- und Spieleindustrie.

Vor lauter Begeisterung über die Warriors habe ich die anfangs erwähnten Steampunker ect. völlig vergessen! Es gab aber nicht nur Kostüme bei diesem Festival zu bestaunen! Die Hauptbühne und die Endzeitbühne boten vielerlei Spektakel. Wobei auf der letzteren nur Musik geboten wurde. Aber was für welche!

Angepasst an den Namen der Bühne gaben sich

die Ehre!

Eine einzige Freakshow!

Wobei mir die Musik von Dead End Desire am besten gefallen hat. Allen voran Frontman: Fuckel Berry Fin (Philipp Fuchs)/ Vocals, Guitar! Ein Musiker durch und durch, der die Bühne beherrscht mit seiner Attitüde. Verhalten, Posing und nicht zuletzt die Kleidung wirken nach.
Der hat mich als Musiker schon sehr beeindruckt.

Nach seinem Gig habe ich ihn gebeten, mir Model zu stehen für ein paar Portraits. In der Galerie zu sehen als Schwarz-Weiss Bilder.

Jede Truppe durfte mindestens zwei mal an diesem Samstag auf die Bühne. Richtig spektakulär für die Kamera wurde es aber erst mit dem Einsatz der Lightshow. Unschwer zu erkennen an den vielen Bildern, die ich dann auch gemacht habe.  Sobald der Termin für 2024 feststeht, wird er in den Terminkalender eingetragen.

Sollte sich jemand auf diese Site verirren und sich erkennen, bitte Bescheid geben. Ich verschicke Dateien!
Für die Fotointeressierten: Alle Aufnahmen mit der Fuji X-H1 und dem sensationellen Viltrox 1,2-75mm und Fuji X-PRO 3 mit dem 1,4-16mm Objektiv.

Viel Spass beim Bilder anschauen!

Provence

Nachdem die „Island-Truppe“ dreimal  auf der namensgebenden Insel war, zog es uns in wärmere Gefilde. Wir hatten uns darauf geeinigt, die Lavendelblüte in der Provence zu fotografieren! Ein Ferienhaus für 2020 hatten wir gemietet. Jeder kann sich vorstellen was dann kam! Natürlich machte uns Corona einen Strich durch unser Vorhaben und mussten daher die ganze Tour stornieren!

Aber… aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

Am magischen Tag (21.6.2022 Sonnenwende!) stiegen Harry, Frank, Hermann und ich ins Auto und fuhren ca. 850 Kilometer nach Allemagne-en-Provence zum gemieteten Ferienhaus, das wir spät abends erreichten.
Natürlich waren nicht nur die blühenden Lavendelfelder der Grund unserer Fototour.

Ein Besuch der Hochebene um Calensole und rund um Puimoisson lohnt sich vor allem Anfang Juli bis Anfang August. Dann blüht der Lavendel und die Felder erstrahlen in einem tiefen violettblau. Der Lavendel ist es auch, der diese Hochebene so attraktiv macht. Nicht nur für die Besucher, sondern auch für die umliegenden Industrien. Es gibt mehrere Lavendel-Destillerien, die den Lavendel zu aromatischem Öl verarbeiten.

Durch den anhaltenden sehr warmen Sommer war die Lavendelernte jedoch schon voll im Gange! Gestern noch an einem fotografisch interessanten Feld vorbeigefahren, mussten wir am nächsten Tag feststellen, dass da nichts mehr war zum Fotografieren! Das Feld war abgeerntet! Daraus haben wir gelernt und sind dann öfter mit dem Auto stehen geblieben.

Ja, und dann waren da auch noch die Touristen!

Klar, wir sind auch welche. Wenn man aber sieht, dass dort Busse anhalten und die Menschen durch die Lavendelfelder spazieren, dann vergeht die Lust am Fotografieren! Hauptsächlich die Selfie-Spezialisten waren dort unterwegs! Gott sei Dank gibt es viele Möglichkeiten Lavendelfelder abzulichten. Gegen Abend waren dann erheblich weniger Menschen unterwegs. Das Licht ist auch bekanntlich besser. Und Hochzeitsfotografen nutzten diese Zeit auch!

Die Provence bietet für einen Fotografen natürlich noch andere interessante Ziele die fotografierenswert sind!
Zum Beispiel die Verdon-Schlucht. Auch Grand Canyon du Verdon genannt. 21Kilometer lang und ca. 700 Meter hoch! Besonders die Höhe beeindruckte mich, da ich bekanntlich unter Höhenangst leide. Selbst das Nach-Unten-Fotografieren kostete mich Überwindung! Als ich dann noch die Kletterer sah….Mann oh Mann!

Fährt man die Route-des-Cretes im Norden der Verdon-Schlucht kann man mit etwas Glück Gänsegeier dabei beobachten, wie sie durch die Thermik der Felshänge gleiten.

Die Schlucht, bzw. der Fluss Verdon endet im Stausee Lac de Sainte-Croix. Das schon unnatürlich wirkende türkisfarbene Wasser lädt zum Paddeln ein. Was auch zahlreiche Menschen machten.

Für mich ein absolutes Highlight waren die Ockerfelsen von Roussillon! Bieten diese Felsen doch ein besonderes Farbenspiel. Hier, wo in früheren Jahren die Ockerindustrie Geschäfte machte, findet man eine Landschaft in den unterschiedlichsten Farbtönen vor. Von einem strahlenden Gelb bis hin zu einem leuchtenden Rot. Die zahlreiche Nuancen des Ockertons sind sprichwörtlich sensationell! Licht und Schatten tun ihr Übriges. Persönlich habe ich so eine Farbintensität bei Felsen noch nie gesehen! Ich war einfach nur begeistert!

Ganz und gar nicht begeistert war ich von den Lichtverhältnissen! Eine Katastrophe für jeden Fotografen. Abgesehen von den 35 Grad, mit denen man sich auch noch abfinden musste!

Trotz allem ist mir bei den Ockerfelsen DIE Aufnahme innerhalb dieser Fototour gelungen. Mein ganz persöhnliches Highlight! Zu sehen als Aufmacherbild. Und selbstverständlich bei mir als Fine Art Druck!

Viel Spass beim Bilder anschauen.