20. Juni 2025

Greifvögel

Die Idee, meine Aufnahmen von Greifvögel zu zeigen, ist mir in Zingst gekommen. Beim schon traditionellen Besuch des Umweltfestivals Horizonte Zingst. Der Grund: Wie schon vor einem Jahr, habe ich mir bei der Firma Fujifilm ein Objektiv und eine Kamera ausgeliehen. Ich habe noch nicht mit einer Fuji fotografiert, die den 40Mil. Sensor innehat. Darrauf war ich neugierig. Dann gab es noch das relativ neue XF 5,6-500mm Objektiv. Mit dieser Kombination ging ich zum Stand, wo sich die Greifenwarte aus dem Hellental platziert hatte. Also genau das Prozedere, wie ich es letztes Jahr mit der GFX und dem GF 500mm gemacht hatte. Ich kann es nicht sagen, denke aber, dass es die selben Vögel waren wie letztes Jahr! Das Objektiv macht einen soliden Eindruck. Nicht zu schwer und mit Anfangsöffnung 5,6 gerade noch gut für Wildlife Fotografie. Hohe ISO Einstellungen haben heute bei modernen Kameras ihren Schrecken verloren. Wenn man bedenkt, dass diese 500 Millimeter äquivalent 750mm auf Vollformat gerechnet sind….. das ist schon mal ne Ansage! Dass dies alles aus freier Hand möglich ist, ist beeindruckend genug!

Entsprechend der ungewohnten Brennweite musste ich immer mal wieder den ein oder anderen Schritt zurückmachen. Diese Kombi macht Spass! Man muss sich aber an die Brennweite gewöhnen. Da könnte man schwach werden. Aber einen eventuellen Kauf dieses Objektivs müsste ich schon vor mir selbst rechtfertigen. Es gibt für mich momentan kein Einsatzbereich. Zumal zu Hause ein 100-400 Milimeter auf seinen Einsatz wartet! Ich habe dort wieder viele Aufnahmen vom Weißkopfseeadler gemacht. Es ist einfach für mich der schönste und interessanteste Greifvogel überhaupt! Ich wollte tatsächlich genau das Bild machen, wie man es hier als Aufmacher sieht. Allerdings ist das gecropt! Formatfüllend hat es nicht für mich funktioniert. Aber die 40 Mil. Auflösungspunkte geben ja auch was her. Außerdem hat man mit verschiedenen Programmen auch die Möglichkeit, die gecropte Version pixelmäßig aufzumotzen! Heute alles möglich- wenn man das will.

Regelmäßige Besucher dieser Site werden das ein oder andere Bild schon mal hier gesehen haben. Genauer: Drei Aufnahmen waren beim letzten Eintrag. Macht aber nix. Gute Bilder kann man immer anschauen…..

Die meisten Aufnahmen wurden in Wildparks oder Falknereien gemacht. Erste Adresse für solche Bilder ist immer noch die Burg Guttenberg. Die Deutsche Greifenwarte ist für ihre Flugvorführungen mit ihren Adlern und Geiern bekannt. Zum Bestaunen gibt es große Vögel wie verschiedene Geierarten und Adler. Sie kreisen dann über den Neckar und der Burg. Diese werden dann mit entsprechenden Köder angelockt und schweben dann direkt über die Köpfe der Besucher. Auf der Burg Guttenberg kann man auch ein Fotoworkshop buchen. Sechs Teilnehmer müssen es mindestens sein!

Im Wildparadies Tripsdrill habe ich Bild Nr. 9 und die kleine Dreierserie von dem Geier gemacht. Bild 25-27. Der war was Besonderes, weil er für meine Begriffe sehr aggressiv war! Zum einen hat er nach der Flugshow einen der Falkner angegangen und hat versucht, ihn in die Wade zu zwicken. So sah es zumindest aus. Zum anderen saß er auf seinen Platz und hat sein Gefieder dermaßen aufgeplustert, dass man sämtliche Federn an ihm gesehen hat. Ansonsten sieht man das bei Vögel nur, wenn sie ihr Gefieder putzen.

Mitten im Naturpark Reinhardwald kann man den Tierpark Sababurg besuchen. Ein sehr weitläufiges Gelände. Und natürlich ist auch eine Falknerei mit angeschlossen. Eine Flugshow darf da auch nicht fehlen. Dort habe ich Bild 2, 4 und 29 gemacht. Wobei letzteres als Plakatmotiv für die Ausstellung des Sandhäuser FC Verwendung fand! Bei dieser Flugshow war ein Adler sehr lange nicht zu sehen. Irgenwann kam er dann doch zur Freude der Falkner. Mit einigen lästigen Krähen im Schlepptau. Diese ließen nicht locker und attakierten den großen Vogel immer wieder. Genervt von diesen schwarzen Vögeln kam er dann doch auf den Arm des Falkners. Zur Belohnung gab es was zu futtern.

Kleine Geschichte am Rande. Meine Enkeltochter Liv, 8 Jahre alt, kam gerade in mein Zimmer, als ich das Bild vom Adler auf dem Monitor hatte. Ihre Frage:“ Opa, warum schaut der Adler so böse?“ Ich musste ihr erklären, dass fast alle Greifvögel, wenn man direkt von vorne in ihr „Gesicht“ schaut, so aussehen. “ Und warum sagst du Greifvögel und nicht Raubvögel?“ Das habe ich von meinem Lehrer übernommen! Der wurde immer wütend, wenn von Raubvögel gesprochen wurde. Man sagt ja auch nicht zu einer Meise oder einem Rotkehlchen, dass es ein Raubvogel ist, obwohl diese Insekten, Käfer oder Würmer fängt und frißt! Die machen das, weil sie Hunger haben. Genau wie ein Greifvogel der Hunger hat. Die Erklärung war ok für sie. Aber gut, der Vogel auf Bild 31 schaut wirklich sehr grimmig in die Kamera!

Viel Spass beim Anschauen der Bilder!

Kommentare

Wolfgang Renz schrieb am 22. Juni 2025

Hi Peter,
Sehr gelungene Darstellung dieser Motive !
Die Aufnahmen dieser Greifvögel ist immer wieder ein interessantes Thema, hier lohnen sich absolut lange Brennweiten, speziell auch für Aufnahmen im Nahbereich. Kann ich immer wieder sehen…….!
Weiter so, Wolfgang

Robert Müller schrieb am 12. Juli 2025

Hallo Peter
Eine tolle Bilderserie zu den Greifvögeln! Ja, die Technik hilft hier schon ungemein, aber den Blick und das Reaktionsvermögen braucht es dann doch schon!
Bei deiner Beschreibung ist mir dann aufgefallen, daß ich schon eine Ewigkeit nicht mehr auf der Burg Guttenberg war. Ich glaube das war sogar noch zu Analogzeiten.
Motivation, da mal wieder hinzufahren, kann man sich bei deinen Bildern definitiv holen.
Herzliche Grüße
Robert