News

Sabawald

Der Urwald Sababurg ist eines der Highlights im Naturpark Reinhardswald. Zur Orientierung: Der Wald liegt etwas mehr als vierzig Kilometer nördlich von Kassel. Der Begriff Urwald finde ich persönlich etwas übertrieben. Hierzulande versteht man unter Urwald etwas völlig anderes! Aber gut, wenn sich ein Wald seit über hundert Jahren sich selbst überlassen wird, sieht dieser schon „wilder“ aus, als einer, der zur Holzwirtschaft aufgeforstet wird!

Der Sababurgwald wurde ursprünglich von Menschenhand für eine Hute erschaffen. Hutewälder dienten in früheren Zeiten als Waldweide für Schweine und andere Haustiere. Entsprechend waren diese Wälder recht licht mit einer Vielzahl von Hutebäumen. Die Bäume sind mindestens 500 Jahre alt. Manche von den Huteeichen wahrscheinlich noch viel älter.

Der Wald steht seit 1907 unter Schutz und damit das älteste Schutzgebiet in Hessen. Die abgestorbenen Bäume bleiben als Totholz liegen.Die Menge davon ist beträchtlich. Das eigentlich ökologische Kapital des Waldes! Das Internet sagt, der Wald bietet über 2000 Insektenarten einen Lebensraum. Rund 450 Käferarten wurden nachgewiesen, von denen fast ein Fünftel bundesweit gefährdet ist.

Ganz zu schweigen von Pilzen und Flechten die immer und überall zu sehen sind. Drei markierte Rundwege, wahlweise zwischen zwei und vier Kilometer lang, weisen durch den Urwald Sababurg. Wegegebote leiten zu den spektakulärsten Baumriesen. Das Verlassen der Wege ist zum Schutz und Erhalt des Urwaldes verboten.

Hauptsächlich das Totholz mit Wurzeln lassen bisweilen bizarre Gebilde entstehen. Man braucht keine ausgeprägte Fantasie zu haben, um Drachen, Schlangen, Elefanten und auch Gesichter darin zu erkennen! Die perfekte Grundlagen für Mythen und Geschichten.

Wer in den vollen Genuss kommen möchte, was der Wald so hergibt, sollte früh aufstehen und den dann noch menschenleeren Wald geniesen und bewundern. Bedenken sollte man,dass es an Wochenenden viele Menschen hierher zieht. Denn nicht nur die Sababurg ist nah, sondern auch ein Tierpark.

Soweit die Info über den Urwald Sabawald.

Fotografisch tat ich mir sehr schwer mit dem Thema. Man hat gewisse Vorstellungen und Wetterwünsche, wenn man sowas plant. Die natürlich selten bis nie eintreffen!

Statt dem herbeigesehnten Nebel (oder wenigstens Bodennebel), der die angesprochenen mystischen Wesen besser „ins Licht“ gestellt hätte, kam die Sonne! Kontrast pur. Dazu kommt, dass irgenwas immer im Bild stört, wenn man im Wald fotografiert! Seien es Blätter, die das Licht reflektieren, oder ganze Äste die gnadenlos in der Sonne strahlen. Aber gut, sonst wäre es kein Wald. Ein Polfilter vollbringt hier auch keine Wunder.

Also habe ich mich dann auf Strukturen, die sich in vielfältiger Form und Farbe im Totholz widerspiegelt, konzentriert. Gut, dass meine Kamera die Technik des Bracketing beherscht.

Für alle, die sich unter diesem Begriff nichts vorstellen können: Die Kamera ist in der Regel auf einem Stativ. Man fokussiert den nähesten Punkt des zu fotografierenden Motivs und speichert diesen. Dann den am weitesten entfernten Punk, der auch gespeichert wird. Die Kamera errechnet anhand der Brennweite und der eingestellten Blende die Anzahl der Aufnahmen die benötigt werden, um das Motiv vom ersten bis zum zweiten Punkt komplett scharf abzubilden. Das können schon mal 200 bis 300 Bilder sein. Diese müssen dann in einem speziellen Programm zusammen gerechnet werden, weil jedes dieser Aufnahmen nur einen gewissen Teil an Schärfe aufweist.

Es gibt auch noch den Begriff des Stackings. Kameras, wie z.B. Olympus, können aus den vielen Bildern gleich das fertige Bild präsentieren. Zusammengerechnet innerhalb der Kamera. (Fujifilm anstrengen, das könnt ihr auch!!!)
Diese Technik der Bildgestaltung kann man natürlich bei allen Motivbereichen einsetzen. Am beeinduckendsten ist das in der Makrowelt. Bei Landschaftsbilder und eben auch wie hier bei Strukuren der Baumrinde! Schon seit längerer Zeit finde ich bei der Bildbearbeitung Gefallen an entsättigten Farben bei einigen Motiven

Am besten zu sehen bei der Serie von der Schafschur. Für meine Augen erscheinen diese Bilder wesentlich interessanter. Aber wie immer liegt das im Auge des Betrachters.

Viel Spass beim Bilder anschauen!

Annotopia

Vor einem Jahr habe ich das erste mal von Annotopia gehört. Mit dem Slogan: „Deine Träume erwarten dich!“ treffen die Veranstalter den Nagel auf den Kopf! Bad Mergentheim lud zu diesem Fantasiespektakel ein. Da treffen sich Römer, Dinosaurier, Transformers, Theaterleute, Steampunker. Nur um einige zu nennen.

Besonders angetan war ich von den Wasteland Warriors! Eine Truppe, die Endzeitstimmung verbreitet. Ich rede hier natürlich nur von den Kostümen. Sie präsentieren sich, als wären sie gerade aus einem Mad Max Film entsprungen! Für mich äußerst fotogen. Einmal angesprochen aufs Fotografieren, waren die Warriors sehr kooperativ. Auch auf die Bitte sich in den Schatten zu stellen, war kein Problem. Man muss auch sagen, dass genau an diesem Wochenende satte 35 Grad angesagt waren. Da kam das „Schattenstehen“ gerade recht. Aber Respekt: Während wir Fotografen mit kurzen Hosen und T-Shirt rumliefen, präsentierten sich die Warriors in voller Montur. Allen stand der Schweiß auf der Stirn. Mehrere Kilos der Kostüme sind keine Seltenheit. Am Abend waren bestimmt zwei bis drei Kilo Körpergewicht weg!

Die Truppe hatte eine Spendenbox fürs Fotografieren aufgestellt. Dem kam ich auch gerne nach.

Auf Wikipedia habe ich diese Infos gefunden:
Die Wasteland Warriors wurden im Jahr 2013 von Joe Neuvième als Kostümgruppe gegründet. Hierbei verfolgten die ersten Mitglieder der Gruppe eine Umsetzung von fiktiv-dystopischem Design unter dem Einsatz realer Materialien. (Eine Dystopie ist eine meist in der Zukunft spielende Erzählung, in der eine erschreckende oder nicht wünschenswerte Gesellschaftsordnung dargestellt wird.) Seit ihrer Gründung haben sie sich zu einer der bekanntesten Gruppen in der deutschen, europäischen und amerikanischen Endzeitszene entwickelt. So entstand über die Jahre aus der anfänglichen Kostümkünstlergruppe ein Künstlerkollektiv, welches die fiktive Postapocalypse zum Leben erweckt. Es folgten Umsetzungen von ganzen Szenerien, in denen Veranstaltungsbesucher die Darsteller erleben oder Paraden aus umgebauten Fahrzeugen beiwohnen können.

Im Jahr 2023 feierten die Wasteland Warriors ihr 10-jähriges Bestehen. Damit ist das Kollektiv nicht nur die älteste Gruppe Deutschlands mit ihrem postapokalyptischen Fokus, sondern auch die am längsten bestehende und größte aktive postapokalyptische Community in Europa.

Im Rahmen des Wacken Open Air 2023 feierte die Gruppe zusammen mit dem Festivalveranstalter ebenfalls das 10-jährige bestehen des Wacken Wastelands.

Die Kostüme der Wasteland Warriors zeichnen sich durch eine detaillierte und individuelle Gestaltung aus. Die Mitglieder der Gruppe müssen ihre Kostüme, Requisiten und Fahrzeuge selbst herstellen und modifizieren. Ein hoher Wert liegt hierbei auf der Einzigartigkeit ihrer jeweiligen Kreationen und der Abhebung von vorhandenen Designs. Von anfänglichen Inspirationen aus Filmen wie Waterworld oder Mad Max entstanden über die Zeit wechselseitige Einflüsse zwischen den Wasteland Warriors und der Film- und Spieleindustrie.

Vor lauter Begeisterung über die Warriors habe ich die anfangs erwähnten Steampunker ect. völlig vergessen! Es gab aber nicht nur Kostüme bei diesem Festival zu bestaunen! Die Hauptbühne und die Endzeitbühne boten vielerlei Spektakel. Wobei auf der letzteren nur Musik geboten wurde. Aber was für welche!

Angepasst an den Namen der Bühne gaben sich

die Ehre!

Eine einzige Freakshow!

Wobei mir die Musik von Dead End Desire am besten gefallen hat. Allen voran Frontman: Fuckel Berry Fin (Philipp Fuchs)/ Vocals, Guitar! Ein Musiker durch und durch, der die Bühne beherrscht mit seiner Attitüde. Verhalten, Posing und nicht zuletzt die Kleidung wirken nach.
Der hat mich als Musiker schon sehr beeindruckt.

Nach seinem Gig habe ich ihn gebeten, mir Model zu stehen für ein paar Portraits. In der Galerie zu sehen als Schwarz-Weiss Bilder.

Jede Truppe durfte mindestens zwei mal an diesem Samstag auf die Bühne. Richtig spektakulär für die Kamera wurde es aber erst mit dem Einsatz der Lightshow. Unschwer zu erkennen an den vielen Bildern, die ich dann auch gemacht habe.  Sobald der Termin für 2024 feststeht, wird er in den Terminkalender eingetragen.

Sollte sich jemand auf diese Site verirren und sich erkennen, bitte Bescheid geben. Ich verschicke Dateien!
Für die Fotointeressierten: Alle Aufnahmen mit der Fuji X-H1 und dem sensationellen Viltrox 1,2-75mm und Fuji X-PRO 3 mit dem 1,4-16mm Objektiv.

Viel Spass beim Bilder anschauen!

Provence

Nachdem die „Island-Truppe“ dreimal  auf der namensgebenden Insel war, zog es uns in wärmere Gefilde. Wir hatten uns darauf geeinigt, die Lavendelblüte in der Provence zu fotografieren! Ein Ferienhaus für 2020 hatten wir gemietet. Jeder kann sich vorstellen was dann kam! Natürlich machte uns Corona einen Strich durch unser Vorhaben und mussten daher die ganze Tour stornieren!

Aber… aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

Am magischen Tag (21.6.2022 Sonnenwende!) stiegen Harry, Frank, Hermann und ich ins Auto und fuhren ca. 850 Kilometer nach Allemagne-en-Provence zum gemieteten Ferienhaus, das wir spät abends erreichten.
Natürlich waren nicht nur die blühenden Lavendelfelder der Grund unserer Fototour.

Ein Besuch der Hochebene um Calensole und rund um Puimoisson lohnt sich vor allem Anfang Juli bis Anfang August. Dann blüht der Lavendel und die Felder erstrahlen in einem tiefen violettblau. Der Lavendel ist es auch, der diese Hochebene so attraktiv macht. Nicht nur für die Besucher, sondern auch für die umliegenden Industrien. Es gibt mehrere Lavendel-Destillerien, die den Lavendel zu aromatischem Öl verarbeiten.

Durch den anhaltenden sehr warmen Sommer war die Lavendelernte jedoch schon voll im Gange! Gestern noch an einem fotografisch interessanten Feld vorbeigefahren, mussten wir am nächsten Tag feststellen, dass da nichts mehr war zum Fotografieren! Das Feld war abgeerntet! Daraus haben wir gelernt und sind dann öfter mit dem Auto stehen geblieben.

Ja, und dann waren da auch noch die Touristen!

Klar, wir sind auch welche. Wenn man aber sieht, dass dort Busse anhalten und die Menschen durch die Lavendelfelder spazieren, dann vergeht die Lust am Fotografieren! Hauptsächlich die Selfie-Spezialisten waren dort unterwegs! Gott sei Dank gibt es viele Möglichkeiten Lavendelfelder abzulichten. Gegen Abend waren dann erheblich weniger Menschen unterwegs. Das Licht ist auch bekanntlich besser. Und Hochzeitsfotografen nutzten diese Zeit auch!

Die Provence bietet für einen Fotografen natürlich noch andere interessante Ziele die fotografierenswert sind!
Zum Beispiel die Verdon-Schlucht. Auch Grand Canyon du Verdon genannt. 21Kilometer lang und ca. 700 Meter hoch! Besonders die Höhe beeindruckte mich, da ich bekanntlich unter Höhenangst leide. Selbst das Nach-Unten-Fotografieren kostete mich Überwindung! Als ich dann noch die Kletterer sah….Mann oh Mann!

Fährt man die Route-des-Cretes im Norden der Verdon-Schlucht kann man mit etwas Glück Gänsegeier dabei beobachten, wie sie durch die Thermik der Felshänge gleiten.

Die Schlucht, bzw. der Fluss Verdon endet im Stausee Lac de Sainte-Croix. Das schon unnatürlich wirkende türkisfarbene Wasser lädt zum Paddeln ein. Was auch zahlreiche Menschen machten.

Für mich ein absolutes Highlight waren die Ockerfelsen von Roussillon! Bieten diese Felsen doch ein besonderes Farbenspiel. Hier, wo in früheren Jahren die Ockerindustrie Geschäfte machte, findet man eine Landschaft in den unterschiedlichsten Farbtönen vor. Von einem strahlenden Gelb bis hin zu einem leuchtenden Rot. Die zahlreiche Nuancen des Ockertons sind sprichwörtlich sensationell! Licht und Schatten tun ihr Übriges. Persönlich habe ich so eine Farbintensität bei Felsen noch nie gesehen! Ich war einfach nur begeistert!

Ganz und gar nicht begeistert war ich von den Lichtverhältnissen! Eine Katastrophe für jeden Fotografen. Abgesehen von den 35 Grad, mit denen man sich auch noch abfinden musste!

Trotz allem ist mir bei den Ockerfelsen DIE Aufnahme innerhalb dieser Fototour gelungen. Mein ganz persöhnliches Highlight! Zu sehen als Aufmacherbild. Und selbstverständlich bei mir als Fine Art Druck!

Viel Spass beim Bilder anschauen.

Schafschur

Bevor Corona weitestgehend unser Freizeit diktierte, rief mich mein Cousin aus dem Fränkischen an. Mit dem Hinweis: Wir machen eine Schafschur bei unseren Merinoschafen!

Jeder kennt das. Man freut sich auf eine Sache/Ereignis und muss dann nach einem Blick auf den Kalender feststellen: Mist, das geht an diesem Tag nicht! Nun, den Kalender hätte ich in diesem Fall eh nicht gebraucht. Einen gebuchten Urlaub hat man in der Regel terminlich im Kopf. Das war im Februar 2019! Da war Costa Rica gebucht! Ende Januar 2020 kamen die ersten Meldungen von Corona. Das Ausmaß der Pandemie ist jedem bekannt.

Mitte März 2023 bekam ich wieder einen Anruf. Christian, der Sohn meines Cousins, hatte mittlerweile die Schafherde übernommen. Der Termin mit seinen Schafscherern stand! Dabei muss man wissen, dass solche Termine sehr kurzfristig eingeplant werden. Für mich als Rentner kein Problem darauf zu reagieren. Es sei denn, es steht was anderes fest.

Auf jeden Fall hat es dieses Jahr geklappt! Ich musste feststellen, dass so eine Schafschur ein richtiger Knochenjob ist!

Folgende Szenerie: Die zwei Schafscherer arbeiten nebeneinander. Vor ihnen steht eine ca. zwanzig Zentimeter hohe Schafbank. Christian ist der Aufträger und „serviert“ den Scherern die Schafe. Das heißt, es ist hier eine gewisse Technik gefragt! Das Tier wird quasi über das Knie auf die Schafbank „gerollt“. Wieviel wiegt so ein Schaf? Männliche erwachsene Tiere können, je nach Rasse, bis zu 160 Kilo erreichen. Weibliche bis 100 Kilo. Die schwersten Tiere, die hier geschert wurden, kamen auf ca. 120 Kilogramm!

Jetzt kann man sich vorstellen, dass diese Arbeit, auf Jahre gesehen, auch nicht gesund sein kann. Vor Allem geht das Schlag auf Schlag! Für ein Schaf schätze ich mal zwischen zwei und drei Minuten, da bleibt nicht viel Zeit zum Ausruhen. Was ich beim Zuschauen bemerkenswert fand, war die Tatsache, dass die Tiere, waren sie mal auf dem Hintern platziert, wie paralysiert erschienen. Man könnte meinen, als wären sie in ihren Bewegungen blockiert. Das ist das Ergebnis langer Erfahrung, wie man sich ein Schaf zurechtlegt. Auch muss die Haut immer straff sein, wo gerade geschoren wird. Ansonsten könnten böse Verletzungen entstehen.

Die so geschorenen Tiere sehen danach etwas erbärmlich aus! Nahezu weiß gegenüber dem hellbraunen Wollkleid. Immerhin sind die Schafe drei bis vier Kilo leichter geworden.

Was machen mit der gewonnenen Schurwolle? Da gibt es im Moment ein Problem! Bevor diese weiterverarbeitet wird, muss das Lanolin entzogen werden. Lanolin ist ein Wollwachs, das z.B. in der Kosmetik- und Textilindustrie Verwendung findet. In Babypflegecremes (Penaten) ist auch Lanolin enthalten. Scheinbar gibt es in Deutschland keine Wäscherei für dieses Naturprodukt. Die ganze „Ernte“ ins Ausland (Belgien) zu karren, macht finanziell keinen Sinn! Heutzutage bekommt man für ein Kilo Schafwolle zwischen 50 und 75 Cent! (Wikipedia Info) So sitzt Christian seit drei Jahren auf seiner Wolle!
Vielleicht gibt es mal eine akzeptable Idee…

Ich habe vor Ort das erste mal in so eine Wolle gefasst. Unfassbar, wie cremig, ölig sich die Wolle anfühlt. Jetzt wundert mich das nicht, dass selbst bei heftigem Regen die Schafe stoisch und gelassen auf der Weide stehen! Da dringt kein Wasser durch.

Hier noch ein paar Infos über Schafe, die ich im Internet gefunden habe:

  • Schafe gibt es schon seit etwa 10.000 Jahren. Heute leben auf der ganzen Welt etwa eine Milliarde Hausschafe aus 600 verschiedenen Rassen.
  • In Österreich ist die häufigste Rasse das wetterfeste Tiroler Bergschaf, und in Deutschland ist es das feinwollige Merinoschaf. In Südtirol war die älteste Schafrasse, das Villnösser Brillenschaf, vom Aussterben bedroht.
  • Dank der ansässigen Bauern und nachhaltig operierende Modeunternehmen konnte die Rasse mit der ausgezeichneten Fleischqualität und der kostbaren Wolle gerettet werden.
  • Die kalte Jahreszeit verbringen die meisten Schafe im Stall und werden mit Heu gefüttert. Aber im Frühling heißt es: Raus auf die Weide oder rauf auf die Alm! Dort leben die geselligen Tiere bis zum Herbst. Sie suchen sich ihr Fressen selbst und sind dabei vierbeinige Rasenmäher. Frisches Grün ist ihre Hauptnahrung.
  • Und weil so ein Futter schwer zu verdauen ist, haben sie nicht nur einen, sondern gleich vier Mägen. Schafe sind nämlich – wie Kühe – Wiederkäuer. Das heißt, sie würgen das Grünzeug immer wieder hoch, um es im Maul nochmals zu zerkleinern und zu kauen. Erst wenn der Nahrungsbrei im letzten der vier Mägen ankommt, gibt es für ihn nur noch den Hinterausgang. Und ihr Kot ist dann ein guter Pflanzendünger.
  • Weltweit werden die meisten Schafe wegen ihrer Milch gehalten. Schafmilch ist gut verdaulich und vitaminreich, außerdem hat sie mehr Fett, Eiweiß und Milchzucker als jene der Kuh. Und sie ist natürlich ideal für alle, die Kuhmilch nicht gut vertragen. In Österreich macht man vor allem Schafkäse daraus. Für zwei Kilogramm Schnittkäse braucht man rund zehn Liter Milch. Kein Problem für eine Schafmama. Die gibt nach der Geburt bis zu vier Liter am Tag, davon braucht das kleine Lamm nur einen Teil.

Für Leute die es interessiert: Die Aufnahmen wurden mit der Fuji X-H1 und dem 1,4-16mm gemacht (mit zwei Ausnahmen). Die Bearbeitung erfolgte in Lightroom und Tonality Pro.

Viel Spass beim Anschauen der Bilder!

Foto Buch Contest

Wie ich schon mal an dieser Stelle schrieb, bin ich begeisterter Leser des Fine Art Printer Magazins! Meines Erachtens konkurrenzlos auf dem Markt, wenn es darum geht, Fine Art Prints selber zu erstellen! Tolle Beiträge, tolle Tips zu dem Thema. Leider gibt es das Magazin nicht mehr am Kiosk zu kaufen.Im Abo kommt das frei Haus. Aber hier kann man es auch bestellen.

Cover des Fine art printer MagazinsSeit Jahren schon schreibt die Redaktion des FAP zusammen mit Fotobook.de den HD-Fotobook-Contest aus. Daher erfolgte in der aktuellen Ausgabe der Aufruf zum Mitmachen für 2024. Nach dem Contest ist vor dem Contest.

Ich schickte meinen Beitrag mit dem Titel: Body Painting Fashion Show eine Woche vor Einsendeschluss ab. Sehr gewagt von mir, da ich sämtliche Bilder in Schwarz-Weiss konvertierte! Wer kommt schon auf die Idee, so ein farbiges Spektakel in Grautöne zu zeigen? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Ich bekam die Nachricht, dass ich bei den drei Gewinnern bin. Der Preis: Das eingereichte Buch wurde realisiert!

Dienstleister, die Fotobücher produzieren gibt es hierzulande wie Sand am Meer. Ist diese Produktion jetzt was Besonderes? Hermann Will, der Chefredakteur vom FAP schreibt dazu:

Vor mehr als zehn Jahren ging es Canon darum, eine Druckmaschine für Fotobücher zu konstruieren, die bessere Bilder als herkömmliche Druckmaschinen ermöglicht und ideal für anspruchsvolle Kunden geeignet wäre. Daraus entstand mit der Canon Dreamlabo eine Sechsfarb-Inkjet-Maschine, auf der die HD-Fotobücher bei Foto Lamprechter in Insbruck gefertigt werden. Extreme Bildschärfe, überragender Farbraum und eine auffallende Brillanz sind die herausragenden Merkmale der HD-Fotobücher. Dazu kommt die Layflat-Bindung mit möglicher Doppelseitengestaltung!

Ich habe mein Buch im Format 30x30cm gestaltet. Bei kleineren Formaten habe ich nicht nachgeschaut. Hier war bei maximal fünfzig Blätter (Hundert Seiten) Schluss! Vielleicht ist das der Bindung geschuldet.

Mein Buch im fine art printer Magazin

Natürlich habe ich dieses Buch schon Monate vorher bei Blurb produzieren lassen. Bei einem Drittel mehr Umfang kostet es immer noch weniger als das HD-Fotobuch! Hätte ich es bezahlen müssen, wären 230 Euro fällig gewesen! Was jetzt bestimmt nicht günstig ist. Der Vergleich zeigt aber, dass die angekündigte „mehr Brillanz, mehr Schärfe und tieferes Schwarz“ tatsächlich vorhanden ist! Die Layflat-Bindung ist auch sensationell und läßt Raum für besondere Bild- und Textgestaltung! An die Haptik des verwendeten Papiers muss man sich als Nichtdrucker gewöhnen! Es hat die Anmutung von Seidenmattpapier. Also was völlig anderes als bei einem „normalen“ Buch.

Der Hersteller des Fotobuches verpackt das fertige Produkt mit Klarsichtfolie. Leider, das muss man feststellen, hinterläßt die Verpackungsmaschine Spuren auf dem Einband! Das ist nicht so schön. Fairerweise muss man aber sagen, dass diese Spuren nach zwei Wochen-warum auch immer-bei meinem Buch verschwunden waren! Das Hardcover des Buches kommt mit richtig mattem Papier. Daher unterscheidet sich das Coverbild doch sehr vom Inhalt des Buches. Auch meine ich, einen leichten Cyan-Touch darauf zu erkennen. Hätte ich das Buch selbst bezahlen müssen, wäre eine Reklamation erfolgt! (Blurb ist bei Reklamationen sehr, sehr kulant!)

An dieser Stelle könnte mir so mancher Haarspalterei unterstellen. Wenn es aber um meine Bilder geht, bin ich eigen! Schließlich kann man schon was verlangen, wenn es um so viel Geld geht.

In diesem Buch sind ca. achtzig Bilder zu sehen. (In der Blurb Version ca.140) Ein Sammelsurium von vielen Besuchen des Festivals. Mein letzter BP-Beitrag datiert aus dem Jahr 2018. Auch ein Grund, mal wieder Aufnahmen vom Body Painting Festival zu zeigen. Aber wie der Titel des Buches schon aussagt – es sind völlig andere Aufnahmen als die, die man eigentlich erwartet!

Wie immer von mir der Aufruf: Leute, laßt eure Bilder drucken! Besser noch, kauft euch einen Drucker! Es bringt euch nicht weiter, wenn ihr nur für die Festplatte produziert!! Nur ein gedrucktes Bild bleibt in Erinnerung. Ansonsten sind es nur Zahlen.

Zugegeben, es wird immer schwieriger, Hobbyfotografen fürs Drucken zu begeistern. Auch wenn die Ergebnisse noch so gut aussehen. Grund: Hochwertiges Fine Art Papier ist unglaublich teuer geworden. Aber es gibt Alternativen zu diesem Papier. Wenn man das mag…

Auch heute gilt: Wenn ein Painter/in sich auf meiner Site verirrt und sein Kunstwerk erkennt, bitte melden. Ich verschicke gerne Daten!

Viel Spass beim Anschauen der Bilder!

Ein Tag im Schwarzwald

Am letzten Wochenende im Januar steht traditionell in der Schwarzwaldgemeinde Todtmoos das Schlittenhunderennen auf dem Programm. Aber was heißt schon traditionell? Irgendwann steht in den Annalen des Schlittenhunde-Sportverein Baden Württemberg, dass man sechs Jahre diese beliebte Veranstaltung absagen musste! Auch hier schlägt die Klimaveränderung gnadenlos zu. (Wie der gesamte Wintersport hierzulande am seidenen Faden hängt!) 2017 fand das letzte Rennen statt. Die offizielle Absage lautete:“Schweren Herzens muss die Gemeinde Todtmoos nach einer Besprechung mit dem Schlittenhundeverein mangels Schneemengen absagen. Diese ist zwar auf offener Fläche ausreichend, aber der weitaus überwiegende Teil der zu fahrende Rennstrecke führt durch den Wald. Hier betrage die Schneedecke an vielen Stellen nur wenige Zentimeter! Damit läßt sich leider kein professionelles internationales Schlittenhunderennen durchführen!“ Soweit die offizielle Erklärung für die Absage.

Das war aber kein Hindernis für uns vom FC trotzdem nach Todtmoos zu fahren. War doch ein Rahmenprogramm angesagt. Einige Musher waren mit ihren Huskys noch nicht abgereist und wollten einen kleinen Ersatz den anfangs doch sehr überschaubaren Besuchern bieten.
Einige Trainingsläufe wurden angesetzt. Ganz zur Freude der Hunde! Bei den Hundehalter konnte man sich über den Sport informieren. Und dieser Sport verlangt nach Zeit! Und zwar die komplette Freizeit, die man nach getaner Arbeit hat. Da ich eine spezielle Meinung grundsätzlich zu Haustieren habe, hielt ich mich aus diesen Unterhaltungen raus. Aber man sah den Leuten an, dass es ihnen enormen Spass macht!
Und das ist die Hauptsache.

Wenn man wie wir, aus Heidelberg kommend, nach Todtmoos will, fährt man durch Freiburg. Immer der B31 entlang. Irgendwann die B317 und die L151. Entlang der kurvenreichen Strecke hat man viele Möglichkeiten sich auf Skiern oder Langlaufbrettern auszutoben. Nach den übervollen Parkplätzen zu urteilen, waren die Pisten präpariert und entsprechend gut zu befahren. Für mich persöhnlich sind sämtliche Winteraktivitäten ein Graus!
Ich fahre prinzpiell nur in den Winter/Schnee, wenn sich mir vor Ort interessante Motive bieten. Und das war an diesem Tag so! Keiner von uns hatte mit so viel Schnee im Schwarzwald gerechnet. Diese Verhältnisse hätten mal in Todtmoos sein sollen. Und es war kalt! Minus 5 Grad sind nicht nur für mich richtig kalt! Man sieht es auch an einigen Bildern. Die Aufnahme vom einsamen Skifahrer/Langläufer hat es mir besonders angetan.

Am Ende des Tages änderte sich das Licht dramatisch.
Da konnten wir einfach nicht weiterfahren. Auf der einen Seite ein Blau am Himmel, dass man vermuten konnte, tatsächlich den blauen Himmel zu sehen. Bei einer 180 Grad Drehung war ein so zartes Orange bis Rosa am Himmel! Das hätte sich auch im Mediterranen abspielen können.
Trotz abgesagtem Schlittenhunderennen ein gelungener Tag.

Viel Spass beim Anschauen der Bilder

 

Im Münchner Untergrund

Am ersten Wochenende im Dezember fuhren Fotofreund Harry und ich nach München. Wir wollten die drei Tage eher mehr als weniger im Untergrund verbringen. Genauer gesagt: Die U-Bahnhöfe fotografieren! Die Idee dazu war schon vor längerer Zeit geboren. Aber wie das so ist, gesagt ist auch nicht immer gleich getan. Und so wird das Vorhaben nahezu vergessen. Bis eben zu diesem Wochenende im Dezember. Da sehr viele Bilder im Internet zu sehen sind, konnten wir uns die interessantesten U-Bahnhöfe im Vorfeld aussuchen. Problem: Man muss sich erstmal mit dem Fahrplan der U-Bahn vertraut machen! Ok, es war eher ein kleines Problem. Hat man erstmal gecheckt, auf was zu achten ist, ist es echt nicht so kompliziert wie gedacht. S-Bahn inklusive. Tip für Leute die das auch machen wollen: Wochenticket kaufen! Da spielt es keine Rolle, wo und wie oft man aussteigt, sich umschaut und drei Minuten später wieder weiterfährt. Länger dauert es nämlich nicht, bis die nächste Bahn kommt!

Im Vorfeld hat sich Harry um eine Fotografiererlaubnis gekümmert und auch bekommen. Mit Einschränkungen, was das Benutzen eines Statives betrifft. Das hatte ich, wie in letzter Zeit immer, natürlich wieder dabei. Als wir am Freitag nachmittag das erste mal unterwegs waren, merkte ich gleich, wie hinderlich ein Stativ werden würde! Der Grund dafür sind die ankommenden Züge mit den aus-und einsteigenden Menschen. Man muss einfach schnell reagieren, wenn man einschätzen kann, dass der Platz ohne Leute sein wird! Bis ein Stativ in so einer Situation in Position gestellt wird, ist es vorbei mit dem leeren Platz!

Deshalb habe ich mich voll auf den Stabi der Fuji GFX verlassen. Und der macht es mehr als gut. Ich bin wahrlich kein Sportschütze, konnte trotzdem teilweise auf eine Verschlusszeit von 1/15 runtergehen!

Das Plakativste was man im Untergrund von München fotografieren kann, ist wohl der Marienplatz! Komplett in orangene Kacheln gehalten. Sehr spektakulär! Nicht weniger interessant ist die Station vom Westfriedhof. Riesige Lampenschirme mit verschieden farbigen Licht erhellen- na ja, eher weniger, die Station.
Nach anderthalb Tagen ist man in Grunde durch mit den U-Bahnhöfen. Deshalb blieb uns auch noch die Zeit, das BMW Gelände mit Museum zu besuchen. Da staunt man erstmal, wenn man kein Eintritt bezahlen muss! Und kann sich wunderbar an Archtitekturfotografie probieren.

Ist mal schon mal in der Gegend, ist das altehrwürdige Olympiastadion gerade mal 15 Minuten Fußweg entfernt. Auch dort gibt es unzählige Motive zu fotografieren. Vielleicht beim nächsten mal, wenn es nicht so kalt ist. Auf dem Rückweg kamen wir am Olympiadorf vorbei. Der erste Eindruck auf mich: Was ist das für eine abgefuckte Siedlung! Aber…Mea Culpa-Asche auf mein Haupt! Was ich nicht wußte, es ist ein Studentendorf. Über 1000 Minihäuser stehen auf engstem Raum, jeweils knappe 19 Quadratmeter klein. Diese stehen zwischen Tennisplätzen und Olympiahochhäusern. Und jetzt kommts: Jeder Bewohner darf sein Haus farblich gestalten. Ganz so wie er/sie es will. Ein heilloses farbliches Durcheinander. Genau das hat es für mich aus der Ferne so caotisch aussehen lassen. Diese Häuser scheinen sehr begehrt zu sein. Kosten sie doch erheblich weniger Miete, als Wohnraum in München. Dass ich die Bilder trotzdem in schwarz-weiß zeige, hat mit persönlichem Geschmack zu tun.

Natürlich waren diese zwei Tage viel zu kurz um München zu fotografieren. Aber als kleines Zubrot waren BMW, Olympiastadion bzw. Olympiadorf ein Kurzbesuch wert.
Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen. Wer immer auch die Station „Theresienwiese“ geplant oder gestaltet hat, muss ein BVB Fan gewesen sein! Und das in Bayern.

Viel Spass beim Bilder anschauen

Vun Allem Ebbes

Die Überschrift ist auch ein wenig Sprachkultur! Manche sagen auch Dialekt dazu. Allen Pfälzern, Kurpfälzern, oder auch Menschen die aus dem Hessischen kommen, dürfte der Spruch geläufig sein.

Für alle, die es nicht verstehen: Von Allem etwas!

Ich hätte auch die Überschrift „Sammelsurium“ wählen können. Dieser Beitrag enthält viele unterschiedliche Themen. Über Technik, Architektur geht es zur Natur, Portrait und – wer es so sehen mag, zur Kunst! Im Laufe der Zeit hat sich zu den oben genannten Themen einiges angesammelt. Jedes Bild steht für sich. Für eine kleine Serie für diese Site reicht es nicht. Deshalb: Vun Allem ebbes!

Technik findet man immer auf einem Schrottplatz! Schon zu Analogzeiten hat es mich immer wieder gereizt dort zu fotografieren. Hat schon mal jemand versucht den Betreiber von einem Schrottplatz zu überzeugen, dass man nur wegen den Motiven dort fotografieren will? Dass es einen Fotografen interessiert, wenn Blech, Lack ect. nicht mehr in der ursprünglichen Form ist. Es kommt einem Nichtfotografen selbstverständlich nicht in den Sinn, dass man dort interessante Aufnahmen machen könnte. Der Hintergedanken der Betreiber ist wahrscheinlich der, dass hier jemand ist, der evtl. Verunreinigungen des Bodens dokumentieren will. Anders kann ich mir nicht die vielen negativen Bescheide erklären. Aber es geht auch anders. Nicht weit von meinem Heimatort entfernt, konnte ich auf einem Schrottplatz fotografieren! Wegen den vielen Absagen seiner Mitbewerber konnte er im Grunde nur lachen. Zitat: Hier kommen sogar Hochzeitsfotografen mit den Paaren vorbei! Auch eine gute Idee. Hochzeitspaar vor verbeultem Blech!

Fasziniert war ich von dem Greifarm eines Baggers, der in Ruhestellung in einem Container zu sehen war!

Eine ganz andere Technik gibt es in Mannheim zu sehen. In Form eines Kraftwerkes! Bei entsprechendem Wetter, sind die abendlichen Farben fast interessanter als die Technik. Aber der Gesamteindruck macht das Bild aus. Wenn man die Rheinfähre Mannheim Altrip benutzt, ist man ruck-zuck in der Pfalz! (Das nur am Rande)

Die Neckarstaustufe in Hirschhorn ist es auch wert, fotografisch beachtet zu werden!

Neue Objektive ergeben neue Bilder! Meist sind es dann zuallererst Portraits. Die drei, die man hier sieht, sind meines Erachtens so gut gelungen, dass man diese auch zeigen kann.

Unter anderem sieht man hier Aufnahmen vom Kloster Maulbronn, vom Steinbruch in Dossenheim (Ich war komplett begeistert von der Farbigkeit der steilen Wand!), von der Deckenkonstruktion des Kaufhofes in Berlin…

Ich möchte hier nicht jedes Bild kommentieren! Aber auf die letzten drei Aufnahmen verweisen. Die laufen bei mir unter Kunst! Die Bildbearbeitung läuft jedoch komplett gegen meine Einstellung zur Fotografie! Erst kauft man hochauflösende Kameras und Objektive um danach die Datei derart zu strapazieren, dass man meint, das Bild ist durch einen Flaschenboden entstanden! Aber egal, das Ergebnis, obwohl sehr düster, finde ich sehr interessant. Und gedruckt auf A2 macht das richtig was her!

Was meint Ihr dazu?

Viel Spass beim Anschauen der Bilder!

Ostseebilder

Ich muss zugeben, mittlerweile bin ich ein echter Fan der Ostsee. Nach dem mittlerweile elften Besuch im Osten Deutschlands, kann ich das für mich behaupten.

Zuerst kommt der tolle Erholungswert. Zugegeben, nach der langen Anfahrt brauch man den auch! Dann die leckeren Fischbrötchen. Ich bevorzuge Bismarck, meine Frau eher die Matjesbrötchen. Dazu die Braukunst ansich: Ein Störtebecker Pils! Dann ist die Welt, zumindest für eine Weile, wieder schwer in Ordnung! Ewige Strandspaziergänge, Strandkorbsitzen, mitgebrachten Sekt darin genießen, was brauch man mehr? Klar, gutes Wetter! Und das hatten wir zumeist auch.

So wie dieses Jahr auch wieder in Zingst. Ich besuchte zum zweiten Male das Umweltfestival Horizonte Zingst. 2018 war ich sehr angetan von diesem Event. Schon damals dachte ich mir, dass ich bestimmt nochmal herkommen würde. Wie jedes Jahr gab es auch diesmal ein Thema: „Food“.

Anfänglich komnnte ich diesem Thema fotografisch rein gar nichts abgewinnen. Aber Asche auf mein Haupt, nach der ersten Ausstellung hatte ich eine ganz andere Meinung darüber. Das Thema war so weit gesteckt. Es ging vom Leerfischen der Meere, vom Verarbeiten der Fänge direkt auf den Schiffen, bis zum Versprühen vom Unkrautvernichtungmittel Glyphosat. Diese Bilder machen ersteinmal sprachlos.

Paplo Piovano hat im Norden Argentiniens Aufnahmen gemacht. Dort wird diese Chemikalie seit zwanzig Jahren intensiv eingesetzt. Er zeigt die Geschichte der dort lebenden Menschen, wo seit Jahren die Krankheiten und Missbildungen massiv zunehmen. Eine klassische SW Reportage-vom Feinsten!

Jan von Holleben zeigt Bilder zum Thema „Zucker“. Bisweilen heiter-lustige Aufnahmen. Aber jeder weiß, dass Zucker nicht gut für den menschlichen Körper ist.

Dann zeigt noch Georg Steinmetz seine sensationellen Aufnahmen zu diesem Thema. Viele seiner Werke erinnern mich an Andreas Gursky. (Das ist nur meine Wahrnehmung.) Solche Bilder zu dem Thema „Food“ habe ich noch nie gesehen!

Am Anfang schrieb ich mit Begeisterung, wie toll ein Bismarckhering doch schmeckt. Wenn man die vielen Ausstellungen besucht hat, stellt sich die Frage, ob man das überhaupt noch essen sollte. Lebewesen verkommen zur Ware. Respektlos und ohne jeglichen Skrupel werden weltweit Millionen von Tieren zu Essen für den Menschen verarbeitet. Alleine das Wort „verarbeitet“ verbietet sich in diesem Zusammenhang!

Zu meiner Fotografie an der Ostsee. Immer wenn ich vor Ort bin, war bisher meine Frau dabei. Gut so. Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, mache ich da einen großen Unterschied, wenn es um Fotografie geht. In so einer Konstellation nehme ich im Vorbeigehen mit, was sich bietet. Doch eine Sache lag mir am Herzen. Im Oktober letzten Jahres war ich auch schon in Zingst. Bei einem der vielen Strandspaziergänge fiel mir auf, wie unterschiedlich die Buhnen sind. Buhnen sind Bauwerke, die dem Küstenschutz dienen; sie werden senkrecht zum Strand in das Meer gebaut. Viele dieser Buhnen sind vom Wasser, Wind, Wellen und Sand auseinander gesprungen. Tausendfach in Langzeitaufnahmen fotografiert. Auch ich habe das schon gemacht. Einige die nicht so stark vom Meerwasser umspühlt werden, zeigen eine interessante Struktur an der Schnittstelle/ Querschnitt. Genau diese Struktur habe ich mir zur Aufgabe gemacht. Habe ich mich im Oktober noch mit der X-Pro3 und ohne Stativ versucht, kam jetzt die GFX-100S mit Stativ zum Einsatz. Die einzige fotografische Sache, die ich mir in diesem Urlaub vorgenommen hatte.

Ganz gespannt, wie wohl mein Epson P900 mit dieser Aufgabe fertig werden würde, habe ich dann zu Hause sofort die Buhnenbilder gedruckt. Und habe wieder etwas gelernt! Wenn man mit einer hochauflösenden Kamera fotografiert und feinste Details (bei meinen Bildern Sandkörner) im Bild hat, mindestens auf DIN A2 drucken! DIN A3 macht da keinen Sinn – man sieht die feine Struktur der Sandkörner nicht! Es sei denn, man macht einen entsprechenden Crop. Von den drei zu sehenden Buhnenbildern ist nur das Mittlere mit der GFX gemacht. Die meisten Monitore zeigen eh nicht die Qualität, die eine GFX zaubert!

Die Sonnenuntergänge sind tatsächlich im Oktober in Zingst gemacht. Licht, wie im Süden Europas! Die drei Aufnahmen von der leerstehenden Tankstelle – da musste ich einfach anhalten und fotografieren! Die Bilder sind in Tonality Pro bearbeitet. Ein Freund sagte mir, dass das Gebäude mittlerweile abgerissen ist.

Es gibt auf Usedom ein absolutes fotografisches High Light: Wenn man aus Richtung Anklam auf die Insel fährt, sieht man kurz vor der Brücke eine ziemlich trostlose Baumlandschaft. Viele abgestorbenen Bäume stehen im salzigen Brackwasser. Aber aufgepasst, es ist nicht ungefährlich hier zu fotografieren. Man steht direkt an der vielbefahrene Straße, mit sehr wenig Platz. Geschätzt einen Meter und man steht im Wasser. Bild eins und 34 zeigen, was man dort machen kann!

Im Oktober haben wir tausende (Ich übertreibe nicht!) Kraniche auf Feldern in der Nähe von Hermannshof gesehen. Auch haben wir eine Bootsfahrt gemacht, um den abendlichen Einflug der Kraniche zum Großen Kirr zu beobachten. Ein besonderes Schauspiel. Letztes Bild. Überhaupt, wenn man dabei so einen Sonnenuntergang hat, wie wir es erlebt hatten!

Viel Spass beim Bilder anschauen!

Magnolien Zauber

Die Magnolienblüte ist für mich der erste richtige Frühlingsbote.

Schon aus dem Grunde, weil man so einen Baum oder Strauch wegen der Blütenpracht nicht übersehen kann! Es gibt über 200 Magnoliengewächse, die allesamt aus Asien oder Amerika stammen. Die Gattung wurde nach dem französischen Botaniker Pierre Magnol (1638-1715) benannt. Einige der Arten sind sehr beliebte Ziergehölze. Ich wage mal zu behaupten, dass es in jedem Tierpark, Zoo oder auch Garten mit Publikumsverkehr, ein Magnolienbaum zu bewundern gibt. Wobei die Tulpenmagnolie wahrscheinlich die verbreiteste ist. Als Fotograf sollte man den richtigen Zeitpunkt des Fotografierens nicht verpassen! Die wahre, reine Pracht der Blüten hält nicht lange an. Schon nach einer Woche Blüte, zeigen sich die ersten braunen Flecken auf der Pflanze. Was den sauberen Eindruck eines Blütenbildes empfindlich stören kann. Es sei denn, man will verblühte Blüten fotografieren.

Im Nachbarort Nussloch steht so ein Prachtexemplar. Als ich letztes Jahr vor Ort war und fotografierte, erzählte mir eine Frau die gerade vorbei kam, dass sie schon als Kind auf diesem Baum geklettert wäre. Jetzt war sie selbst mit ihrem etwa fünfjährigen Kind unterwegs. Kaum jemand, der vorbeiläuft und nicht das Handy aus der Tasche nimmt und mindestens ein Bild davon macht.

Auch in Weinheim im Hermannshof steht so ein Magnolienbaum. Allerdings wesentlich ausladender. Kein Stamm, sondern kreuz und quer gewachsen. Im Durchmesser mindestens zehn Meter. Eine Vielzahl an Blüten, die aber nicht in der Farbe so spektakulär sind. Leider, aus Sicht des Fotografen, nur weiß.

So ein Magnolienbaum bietet sich geradezu an, mit offener Blende zu arbeiten. Vorder-/Hintergrund macht Bild gesund. Abgedroschen, aber der Spruch, wer den auch immer als erster gebracht hat, stimmt immer noch. Hat man sich eine Blütenkonstellation ausgeguckt, kann man den Schärfebereich des Objektives durchlaufen lassen. Die Bildbeispiele vier, fünf und sechs sind geradezu beispielhaft dafür, dass ein Standpunkt völlig verschiedene Bilder entstehen läßt. In diesem Falle drei. Wenn man die Naheinstellgrenze des Objektives bei solch einer Situation ausreizen kann, um so besser. Mein Fujifilm 2,8 50-140mm zaubert bei Blende 2,8 ein traumhaftes Bokeh! Zumindest empfinde ich das so. Selbstverständlich gibt es eine Reihe von Objektiven, die das auch können.

Mein persönlicher Favorit ist Bild Nummer sieben. Aufgenommen mit der GFX-R und dem 5,6 100-200mm. Nicht gerade ein lichtstarkes Objektiv. Da allerdings spielt das kleine Mittelformat das Potenzial der Freistellung aus. Da ich bei solchen Aufnahmen gerne Tonality Pro bemühe, kommen dann solche Ergebnisse heraus. Ich wiederhole mich gerne, wenn ich auf das Thema Drucken komme: Das Bild zu Ende denken!

Zitat von Karin Rehn-Kaufmann: Artdirector und Generalbevollmächtigte Leica Galerien International

Nur ein gedrucktes Bild ist ein Bild! Der Rest sind Daten.“

Wie recht sie hat!
In diesem Falle auf Hahnemühle Photo Rag 308.

Viel Spass beim Anschauen der Bilder!