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Alte Schätze

Alte analoge Schätze wäre im Grunde die richtige Bezeichnung! Inspiriert, diese alten Sachen hervorzuholen, hat mich ein Besuch in Wetzlar. Genau, ich habe Leica besucht! Und nach meiner Wahrnehmung, lebt Leica nahezu ausschließlich von der Historie. Da kann man jetzt geteilter Meinung sein. Aber Werbung, das ist gleichzeitig das Zeigen von Bildern, macht Leica mit alten Aufnahmen namhafter Fotografen wie Thomas Höpcker, Robert Lebeck. Weltbekannt wurde der vietnamesische Fotograf Nick Út mit der Bild der napalmverbrannten Kinder. Mit dem Bild „Tod eines spanischen Loyalisten“ wurde Robert Capa weltberühmt. Oder Alfred Eisenstaedt, der den Matrosen im Hafen fotografierte, der gerade eine junge Frau küsst. Natürlich Fotografien, die jeder kennt. Da muss man nicht Fotograf sein. Alle diese Bilder hängen in Wetzlar. Aber, und jetzt komme ich zum Punkt: In einer technischen Qualität, dass es einem graust! Zumindest bei vielen dieser Zeitzeugen. Da ist es auch nicht wichtig, ob ein Bild richtig scharf ist, die Grauwerte passen, ect., die Aufnahmen sprechen für sich! Da brauch man keine Erklärung. Die sind so gemacht – Punkt!

Ich bin nicht so vermessen, meine, bei verschiedenen Konzerten gemachten Bilder, mit denen der Leica Galerie vergleichen zu wollen! Nein, sicher nicht. Es geht mir auch nur darum, technisch eher unsaubere Bilder, zu zeigen. Die Aufnahmen haben auch einen dokumentarischen Wert. Die meisten der abgebildeten Musiker sind längst verstorben.

Paco
Konzert vom 1. Juni 1983 in Ludwigshafen

Es gibt für mich in der jüngeren Geschichte zwei Fotografen, die sich auch sehr wenig – oder gar nicht – um diese technische Sachen kümmern. Einer davon ist Paul Ripke. Als Deutschland 2014 Fussballweltmeister wurde, war eben dieser als einziger sozusagen hautnah bei der Mannschaft. Natürlich auch mit einer Leica! Das Buch, das danach erschien (One Night in Rio) ist vollgepackt mit Emotionen. Da interessiert es  wirklich niemanden, wie die technische Seite rüberkommt! Zumal ein Buch, das im DIN A 4 Format veröffentlicht wird, keine so große Ansprüche an die Technik stellt. Da der gebürtige Heidelberger u.a. auch von der Werbung lebt, sehen diese Bilder technisch ganz anders aus. Das Projekt RIO ist dann auch wohl der außergewöhnlichen Situation geschuldet.

Ja, und der zweite Fotograf… R.I.P. Peter Lindbergh!!! Schon immer haben mich die Bilder von ihm begeistert! Der Mann hat einfach Fotogeschichte geschrieben. Wie kein Zweiter prägte er in den 1980er Jahren die Modefotografie. Ich hatte das Vergnügen, seine erste, selbst kuratierte Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf zu besuchen. Wie allgemein bekannt ist, erlebte er die Ausstellungseröffnung nicht mehr. Die Bilder, teilweise 3 Meter hoch als Tapete an der Wand, sind beeindruckend. Doch die selbst im Buch schon zweifelhafte technische Qualität der Aufnahmen, die in der Größe grenzwertig sind und nur aus mindestens fünf Metern anzuschauen. Doch dieser Mangel – wenn es denn einer ist – interessiert die Besucher nicht im geringsten. Der Bildinhalt ist über jeden Zweifel erhaben. Zumindest bei 90 Prozent der gezeigten Bilder!

Parallel zu der Peter Lindbergh Ausstellung läuft keine 300 Meter vom Kunstpalast weg, eine weitere Fotoausstellung von Martin Schoeller im NRW- Forum. Was für ein Unterschied. Da stellst Du dich mit Brille, keine 20 Zentimeter vom Bild weg, und siehst jede, aber auch wirklich jede Kleinigkeit im Bild. Portraits, z. B. von Drag- Queens, geschätzte 2 Meter hoch, in unfassbarer Brillanz und Schärfe! Für mich sensationell. In dieser Ausstellung ist die Serie „Close Up“ zu sehen. Portraits in Nahaufnahme. Viele Prominente aus Politik, Musik, Kunst und Sport.
Sollten sich bildbegeisterte Menschen nach Düsseldorf „verirren“, unbedingt diese beiden Ausstellungen besuchen!

Halleluja, jetzt habe ich mich in meiner Begeisterung gründlich verzettelt. Aber ich brauchte ja einen Aufhänger, um meine technisch unsauberen Bilder aus den 1980er Jahren hier zu zeigen. Keine Scanns. Abfotografierte SW-Negative, mit all ihren Fehlern des groben Korns. Für mich aber sind sie es wert, gezeigt zu werden!

Viel Spass beim Anschauen!

Fokus-Bracketing mit der GFX-R

Die neuesten Kameragenerationen bieten die Möglichkeit, Focus- Bracketing oder gar Focus- Stacking zu betreiben. Hat eine Kamera Stacking Funktion, bedeutet das, dass diese die gemachten Bilder automatisch in Stapelverarbeitung zusammenfügt und ein neues Bild erzeugt. Mit entsprechender Tiefenschärfe.

Meine GFX-R bietet „nur“ die Focus Bracketing Funktion. Das heist, das ich im Menü der Kamera, die Anzahl der zu machenden Bilder und den Schritt einstellen kann. Anzahl der Bilder ist klar. Schritt bedeutet, das eine bestimmte Änderung im Fokus gemacht wird. Im Falle meiner GFX ist es eine Scala von 1 bis 10. Wobei 1 eine kleine Veränderung und 10 einen größeren Schritt bedeutet.

Der Unterschied zwischen Stacking und Bracketing ist der, das ich jetzt noch die Aufnahmen in Photoshop weiter bearbeiten muss, da ich diese nur mit verschiedenen Fokusebenen habe. Ich gehe da wie folgt vor: Meine Bilder sind in Lightroom. Die zu verarbeitenden Aufnahmen werden markiert. Nach einem Rechtsklick fragt mich LR, wo ich die Bilder bearbeiten will. Diese werden dann als Ebenen in PS geöffnet. Dort werden alle Ebenen wieder markiert. Auf der oberen Leiste geht es zu „Bearbeiten > Ebenen automatisch ausrichten“. Es geht ein Fenster auf und man klickt auf „Auto“ und „Ok“. Ist das automatische Ausrichten abgeschlossen geht es wieder in die Leiste zu „Bearbeiten > Ebenen automatisch überblenden“. Wieder geht ein Fenster auf und man geht auf: „Bilder stapeln > OK“. Je nach Anzahl der Bilder, Datenmenge und Leistung des Rechners, kann das Prozedere eine Weile dauern. In PS sieht man die Ebenen und die dazugehörigen Masken mit dem Schärfebereich. Man sollte noch, um unnötige Datenmengen zu vermeiden, das Ganze auf: Hintergrundebene reduzieren!

Jetzt hat man ein Bild, das von vorne bis hinten scharf ist!

Meine Einstellung in der GFX bei Landschaftsbildern:

  • Anzahl der Aufnahmen: 15
  • Schritte: 5
  • Zwei Sekunden zwischen den Aufnahmen

Das Schöne an einer GFX ist, dass man sich die Tiefenschärfe einblenden lassen kann! Anhand einer Meterskala sehe ich die Schärfe. Wenn ich z. B. das 23mm einsetze, brauche ich nie 15 Bilder. Da schaltet die Kamera automatisch ab, wenn der Fokus unendlich erreicht hat. Unter Umständen schon nach 4 Bildern! Den Beugungseffekt kann man bei der Größe des Sensors vernachlässigen. Wogegen bei einem APS-C Sensor spätestens bei Blende 8-11 Schluss sein sollte!

Kommt die Frage: Will man das überhaupt? Warum nicht einfach kräftig abblenden? Nun, durch Schließen der Blende gewinnt man an Tiefenschärfe. Doch bei einer gewissen Abblendung, tritt ein Beugungseffekt auf. Mein Bild wird wieder unscharf. Das ist einer der Gründe, warum man diese Methode entwickelt/erfunden hat. Natürlich gibt es Arbeitsbereiche, in denen man mit Stacking Dinge sichtbar machen kann, die das menschliche Auge nicht sieht! Hat man die Bilder vom britischen Fotografen Levon Biss, oder von dem, im Odenwald wohnende Wolfgang Renz gesehen, dann weiß man was ich meine. Auch sollte man bei Traumflieger.de reinschauen. Sensationelle Aufnahmen von Pilzen gibt es da zu sehen. Die Ergebnisse der drei spielen natürlich in einer völlig anderen Liga, als meine einfachen Landschaftsbilder! Der zeitlich und finanzielle Aufwand ist auch um ein Vielfaches höher. Aber es werden Details sichtbar, die einfach grandios sind!

Ich persönlich habe bisher nur in der Landschaftsfotografie Bracketing ausprobiert. Will man in den Makro Bereich, müssen natürlich wesentlich mehr Aufnahmen gemacht werden. Ob da noch Photoshop mitmacht, weiß ich nicht. Aber auch dafür gibt es ein tolles Programm: Helikon Fokus. Mir gefällt der Effekt, dass alles scharf abgebildet wird, sehr gut. Natürlich gibt es Motive, da ist diese Methode völlig fehl am Platz. Schließlich kann man mit offener Blende wunderbar gestalten!

Viel Spass beim Anschauen der Beispielbilder!

Liége Guillemins

Angelockt durch die vielen Bilder im Internet, machten wir uns am 8. November auf den Weg nach Belgien. Natürlich schon tausendfach fotografiert, wollten wir uns ein eigenes Bild machen – im wahrsten Sinne des Wortes! Ziel war der architektonisch sehr interessante Bahnhof Liége Guillemins. Nach anfänglich sehr großer Begeisterung, dauerte es tatsächlich über ein Jahr, bis wir einen, für uns passenden Termin gefunden hatten.

Der Bahnhof liegt in der belgischen Region Wallonien. Eben in Lüttich, etwas abseits der Innenstadt im Stadtteil Guillemins. Vom spanisch-schweizerischen Architekt Santiago Calatrava geplant, wurde der Bahnhof nach umfangreichen Umbauten 2009 eröffnet.

Quasi in der Nachbarschaft bezogen wir unser Quartier im Hotel De La Couronne. Da wir schon nachmittags vor Ort waren, erkundeten wir die Lokalität mit kleinem Gerät. Wir hatten uns vorgenommen auch Nachtaufnahmen zu machen. Zu diesem Zweck holten wir zur gegebener Zeit unsere Stative aus dem Hotel. Ich hatte schon im Bericht vom Reptilium erwähnt, dass ich mir von Rollei das Lion Rock Stativ zugelegt habe. Das Teil steht wirklich wie ein Fels! Vor allem dann, wenn man mit einer Fuji GFX Stacking Aufnahmen – die Kamera kann das – machen will. Ich nahm mir vor, der Tiefenschärfe wegen, mindestens zehn Bilder hintereinander zu machen und diese dann zu hause in Photoshop übereinander zu legen. Das habe ich auch gemacht und hatte null Versatz!! Spricht für das Stativ. Das Alles brauchte ich mit dem 23mm (18 VF) natürlich nicht zu machen. Da hat man fast von alleine- vorne bis hinten- ein scharfes Bild. Leider kommt die überragende Bildqualität einer Fuji GFX-R hier am Monitor nicht rüber! Einige der hier gezeigten Aufnahmen entstanden mit der X-H1 und dem 2.0 23mm. Aber, wie schon so oft gesagt – der Druck macht’s möglich!

Wir wünschten uns einen blauen Himmel. Konstruktionsbedingt leuchtet dieser dann durch das Glas. Zum Nachmittag hin hatten wir dann das Glück. Und sind dann die Wege noch mal gelaufen! Aber das hat sich gelohnt. Ansonsten wäre das Motiv dann weiß in weiß/grau in grau gewesen. Was natürlich nicht so schön ist, sind die Schmutzränder auf den Säulen/Streben. Aber nach zehn Jahren und bei der offenen Bauweise, im Grunde nicht zu vermeiden. Störend auch nur bei näherer Betrachtung, und bei Schwarz-Weiß Bilder nicht so auffallend.

Erfreulich auch, dass man in diesem Bahnhof ohne Probleme fotografieren kann/darf. (Was in deutschen Bahnhöfen nicht möglich ist!) Scheinbar sind Fotografen ein alltägliches Bild. Ich habe im Internet gesehen, dass es tatsächlich organisierte Fotoreisen dorthin angeboten werden. Der Bahnhof ist natürlich nicht nur dort interessant wo die Sonne hinscheint. Auch die untere Etage bietet einiges, was zu fotografieren sich lohnt. Da kommt schon mal eine Belichtungszeit von 10- 20 Sekunden zusammen! Das war jetzt der Hinweis für Interessierte, die auch mal dort hin wollen. Stativ ist Pflicht! (Eigentlich immer!)

Aber damit nicht genug. Wenn wir als Heidelberger uns schon in nördlichen Gefilden aufhalten, könnten wir doch geradewegs nach Osten fahren. Das haben wir uns gedacht und sind nach etwa 130 Kilometern in Erkrath gelandet. Genau, darüber habe ich schon geschrieben und Bilder gezeigt. Die Autos sind in einem erbärmlichen Zustand. Aber hervorragende Motive! Ziemlich genau vor einem Jahr habe ich bei Rotten Places Bilder von diesem Thema gezeigt.

Viel Spass beim Anschauen!

Rostocker Zoo

Es ist uns eine liebgewonnene Angewohnheit geworden, mindestens ein mal im Jahr eine Woche Urlaub an der Ostsee zu machen. Dieses Jahr waren wir in Rerik. Wenn man östliche oder auch nördliche Gefilde in Deutschland besucht, ist es immer wieder spannend, wie wohl das Wetter mitspielt! Glück hatten wir auch dieses Jahr. Bis auf ein paar Stunden gegen Abend, war es trocken. Rerik liegt, ganz grob beschrieben, zwischen Kühlungsborn und der Insel Poel.

Fotografisch gibt die Landschaft an der Ostsee ziemlich viel her. Abgesehen davon, ist der Erholungswert enorm. Und dann gibt es natürlich noch die Fischbrötchen. Matjes oder Bismarck, je nach Geschmack, kann man diese, mit der sprichwörtlichen Braukunst eines Stoertebecker-Pils genießen. So ist die Welt – zumindest für eine gewisse Zeit – schwer in Ordnung.

Ein paar Kilometer entfernt liegt Nienhagen und der Gespensterwald. Läuft man vom Parkplatz in Richtung Steilküste, wird es erst dann interessant, wenn man die Ostsee durch die – meist Buchen- sehen kann. Wie der Wald aber zu seinem Namen kam – da müsste man wahrscheinlich ein paar hundert Jahre zurück gehen, um das zu verstehen.

Was wir aber dieses Jahr angehen wollten, war der Zoo in Rostock! Mehrfach ausgezeichnet als Zoo des Jahres. Sehr weitläufig und mit mehr als 4.000 Tiere, die sich auf 330 Arten verteilen. Was für meine Begriffe den Zoo in Rostock besonders macht, sind nicht Löwen, Elefanten, Geparde, Eisbären ect., die sehe ich mehr oder weniger auch in anderen Zoos. (Obwohl, so einen Eisbären habe ich noch nie gesehen, der eine halbe Stunde vor der Glasscheibe das Wasser bewegt. Sein eigener Bewegungsradius war noch nicht mal einen Meter! Meines Erachtens völlig verhaltensgestört.) Es ist das Affenhaus! Es gibt tolle Möglichkeiten dort zu fotografieren. Die Affen sind nicht allzu weit weg. Das sage ich jetzt so, weil mein 100-400mm von Fujifilm dort eine richtig gute Figur macht! Überhaupt ist dieses Objektiv für die Zoofotografie vom Feinsten! Ein 400mm reicht für ein Affenportrait.

Zum Schluss gönnten wir uns noch eine Bratwurst. (Tatsächlich die letzten vier am Kiosk.) Während wir aßen, gesellte sich ein Rotkelchen zu uns. Wie man weiß, ist die Fluchtdistanz lange nicht so groß wie die eines Spatzes oder einer Meise. Es poste was das Zeug hielt und flog immer wieder zu uns.
Wäre da nicht das Affenhaus, würde ich behaupten, dass alleine das Bild des Rotkehlchens es wert war, den Rostocker Zoo besucht zu haben.

Viel Spass beim Bilder anschauen!

Vitra Haus

Im März machten wir uns – wie jedes Jahr – auf nach Basel zur Fasnet. Das Wetter war bescheiden, aber immer in der Hoffnung gute Bilder zu bekommen. Zumal ich meine neueste Anschaffung auf Herz und Nieren testen wollte. YouTube war meine erste Informationsquelle, bevor ich mir die Fuji GFX-R gekauft habe. Klar gehen die Meinungen auseinander! Von viel zu langsam (Autofokus, Auslöseverzögerung) bis geniale Bildqualität im Studio. Natürlich will man so eine Kamera nicht nur im Studio benutzen. Zumal ich gar keines habe.

Bestückt mit dem 45mm (35mm im Vollformat), begab ich mich ins Getümmel der drei scheenschde Dääg! Mein erster Eindruck: Die GFX-R taugt nicht für diese Art der Fotografie! Wie gesagt, es war mein erster Versuch. Der zweite wird vielleicht besser werden. Wenn jedoch das Motiv steht, dann… mein lieber Mann – sowas habe ich noch nie gesehen. Die Bilder sehen einfach anders aus! Einbildung? Ich denke nicht! Einzig an das 4:3 Format muss ich mich noch gewöhnen. Auch weil die Fine Art Papiere eher für das 3:2 Format gemacht sind.

Die Aufnahmen, die ich hier zeige, sind auf dem Gelände der Firma Vitra gemacht. Dort gibt es ein Design Museum. Zu sehen sind fünf Giebelhäuser – gestapelt. Mit verglasten Stirnseiten. Das Haus wurde im Februar 2010 eröffnet. Aber nicht nur dieses Ausstellungshaus ist besonders. Läuft man auf diesem Betriebsgelände umher, sieht man so manche architektonische Überraschung. Am meisten gerätselt haben wir über eine Mauer. Bis heute hat sich mir nicht erschlossen, für was diese Mauer steht. Überhaupt – braucht es einen Grund, ein Kunstwerk zu erschaffen? Das Gebäude, in dem die Designerstücke aufbewahrt und auch gezeigt werden, ist mit Backstein gemauert. Auch der Vorplatz. Beim Fertigen der Steine wurde eine Sollbruchstelle „eingebaut“. Die Steine wurden entsprechend beim Verarbeiten in der Mitte gebrochen. So entstand eine sehr interessante Fassade. Auf diese Idee muss man erst mal kommen! Auch ungewöhnlich: der Eingang zum Vitra Schaudepot ist die einzige Öffnung an der Stirnseite des Gebäudes. Nur die Tür. Keinerlei Fenster. Das Wetter hat in dieser kurzen Zeit auch mitgespielt. Schnellziehende Wolken sorgten für unterschiedliche Lichtverhältnisse. Und für Besucher gibt es auch ein Restaurant. Sehr empfehlenswert!

Warum schreibe ich in der Einführung über Basel, wenn davon keine Bilder zu sehen sind? Weil am Rhein ist nicht weit weg von Basel und keine fünf Minuten Fahrzeit von unserer Unterkunft gelegen. Diese Gelegenheit haben wir genutzt und haben uns ein paar Stunden auf dem Campus verweilt. Leider, und wie so oft, hatte ich kein Stativ dabei! Schande! Aber das wird sich in Zukunft ändern, wenn ich mit der GFX unterwegs sein werde. Wie gesagt, alle Bilder habe ich aus der Hand gemacht. Gar nicht auszudenken wie das wird, wenn ein Stativ zum Einsatz kommt. Eines muss man natürlich bedenken. Hier am Monitor, ist die Bildqualität nur zu erahnen! Erst der Druck zeigt, was in dieser Kamera steckt!

Natürlich gibt es im Umfeld Stimmen die meinen, eine Nikon D850 oder die Sony Alpha 7 kann das auch. Ich verkneife mir dann einen Kommentar! Jedenfalls bin mehr als zufrieden mit der Kamera.

Viel Spass beim Bilder anschauen!

Reptilium Landau

Es ist jetzt schon ein paar Jahre her, dass ich im Reptilium in Landau war. 2004 eröffnet, zeigt der Zoo heute über 100 Tierarten.

Wir waren vier Leute vom Sandhäuser Fotoclub, die sich auf den Weg machten. Selbstverständlich an einem Wochentag. An einem Wochenende wären wahrscheinlich zu viele Menschen vor Ort. Der erste Donnerstag im Monat verspricht außerdem, dass man, wenn man etwas Glück hat, spektakuläre Bilder machen kann. Da steht nämlich am Abend die Fütterung der Würgeschlangen auf dem Programm!

Und wir hatten tatsächlich richtig Glück. An diesem Tage waren kaum Besucher im Reptilium. Auch keine Schulklasse. Denn es wäre schon nervig, wenn man mehr auf sein Stativ schauen müsste, das eventuell einen Tritt abbekommt, als auf das Geschehen hinter dem Glas! Apropo Glasscheibe: Bei einigen Tieren, die sich in Bodennähe aufhielten, war die Scheibe so verschmutzt, dass man das Fotografieren von vorn herein vergessen konnte! Also musste das Stativ etwas nach oben verstellt werden. Leider war man dann nicht mehr auf Augenhöhe.

Stativ ist Pflicht, will man mit moderaten ISO Zahlen arbeiten. Mein nagelneues Rollei Lion Rock steht wie eine Eins! Ich behaupte, Gitzo hat da mächtig Konkurrenz bekommen. Wenn ich jetzt beim Equipment für das Reptilium bin: Dabei hatte ich, wie schon gesagt, ein Stativ, ein Makro Objektiv, das 50- 140mm (75-210) und das 100-400mm (150-600) und die Fuji XH-1. Die XT-2 war auch dabei. Das Makro Objektiv habe ich gleich wieder eingepackt. Mein Tip: Je mehr Brennweite, desto besser. Meine beiden Zoom- Brennweiten ergänzen sich prima.

Als gegen Abend die Schlangen gefüttert wurden, mussten die Tierpfleger logischerweise die Fenster öffnen. Gut so. Den Pythons wurde mit einer Greifzange die „Beute“ quasi vor die Nase gehalten. Einige Schlangen verhielten sich wie man es erwartet, oder vielleicht auch schon im TV gesehen hatte. Blitzschnell wickelten sie sich um ihre Beute. Anderen war das egal. Also wurde deren Mahlzeit daneben gelegt. Aber wie das im Leben so ist: Die Kirschen in Nachbars Garten schmecken einfach besser. So schlängelte sich ein kleiner vorwitziger Python zwischen dem Körper einer anderen, größeren Schlange. Dabei löste sie wahrscheinlich den Reflex aus, die Würgeschlinge noch enger zu ziehen. Pech für den Kleinen. Ich hielt es für angebracht, dem Tierpfleger auf die Situation hinzu weisen. Das hat dem kleinen Python wahrscheinlich das Leben gerettet.

Die noch kleineren Schlangen wurden mit Eintagsküken gefüttert. Diese musste man nicht lange bitten. Sofort ging es zur Sache. An dieser Stelle muss ich darauf hinweisen, dass manche Bilder nicht für Jedermann sind. Sollte sich jemand an Bildern stören, die zeigen, wie Schlangen ihre Beute fressen, am besten die letzten sechs Bilder nicht anschauen!

Ansonsten ist noch zu erwähnen, dass ein Besuch im Reptilien Landau absolut zu empfehlen ist. Auch für Menschen, die nicht fotografieren.

Viel Spass beim Bilder anschauen.

Rotten Places

Ende Oktober fuhren fünf Leute vom Fotoclub nach Erkrath…… Wohin?? Jawoll!!, knapp 300 Kilometer von Heidelberg nach NRW!

Zum Auto- Skulpturenpark. Ein Herr Michael Fröhlich hat sich wahrscheinlich selbst ein Geschenk zum 50. Geburtstag gemacht. Ca. 50 Oldtimer stellte er sich auf sein Grundstück. Alle Baujahr 1950! Diese Ansammlung von alten Autos dürfte wohl einzigartig in Deutschland sein.

Alle Autos, sich selbst der Natur überlassen, rosten, gammeln, verändern sich. Der tolle Lack vergangener Tage zieht Risse, bläht sich, wirft sich auf. Kein Wunder, nach so vielen Jahren ungeschützt im Freien. Selbst ein Stück Berliner Mauer, samt dazugehörigen Armeewagen verfallen angesichts der Zeit.

Diese Tatsache treibt bestimmt so manchen Besucher, der auf solche alten Autos steht, Tränen in die Augen. Selbst ich, der keine besondere Affinität zu solchen Automobilen hat, stellt sich vor, wie der Porsche oder Jaguar in seinen besten Tagen wohl ausgesehen haben mag. Das feine Leder, blanke, hochglanzpolierte Chromteile erliegen der Zeit. Patina legt sich auf Alles. Und man sieht- die Natur holt sich alles zurück!

Herr Fröhlich hat sich bestimmt nicht vorstellen können, dass eines Tages fotoverrückte Menschen seinen Oldtimerpark besuchen würden.

Wir, vom Sandhäuser Fotoclub waren am Sonntag morgen noch alleine auf dem Gelände. Am Nachmittag kam- gefühlt- ein ganzer Bus Holländer zum Fotografieren. Das gesamte Gelände war jetzt fest in Fotografenhand. Ständig stand irgendeine Person im Bild. Nervend! Wenn man sich diese dahinrottenden Autos betrachtet, hat man das Gefühl, pro Auto mindestens hundert Motive zu sehen. Allesamt vom Fotoclub waren begeistert. Wahrscheinlich war das für Einige nicht der letzte Besuch im Autoskulpturenpark!

Viel Spass beim Bilder anschauen!

Einmal mehr World Body Painting

Nachdem ich letztes Jahr das Festival mehr oder weniger boykottiert hatte, zog es mich dieses Jahr wieder nach Kärnten!

Boykottiert deshalb, weil ich es nie und nimmer verstanden habe, warum man so eine Location wie Pörtschach den Rücken kehren kann! Direkt am See. Besser geht es nicht. Mir persönlich hat Pörtschach auch besser gefallen als Seeboden. Das Festivalgelände war zwar auch am (Millstätter) See, aber doch ganz anders. Da ich jedoch kein Hintergrundwissen habe, was z. B. Verträge mit der Gemeinde/Stadt betreffen, kann ich im Grunde nur Vermutungen anstellen. Aber es ist müßig, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Wahrscheinlich geht es – wie überall – ums liebe Geld.

Nach dem letztjährigen Festival hatte ich viele Bilder gesehen, die im Hintergrund Häuser, Steinmauern, Bauzäune etc. zeigten. Das geht ja gar nicht! Auch deshalb war ich gespannt, in welchem Umfeld die Foto Area eingeplant war. (Es war halb so schlimm und es kommt einfach darauf an, wie man die Sache angeht.)

Dieses Jahr war ich quasi mit einem „Frischling“ unterwegs! Wolfgang, den ich seit ca. einem Jahr kenne, hatte dieses Festival noch nie besucht. Anfangs etwas skeptisch – genau wie ich vor 16 Jahren – ging er die Sache an. Ob man denn zu seinen gewünschten Bildern kommt, gerade weil so viele Fotografen vor Ort sind. Das war eine der zentralen Fragen. „Wenn Du deine hundert Kilo bei 1,85 m Körpergröße einsetzt, kommst Du garantiert zu Deinen Bildern!“ Aber Spass beiseite: Natürlich kamen wir zu den Bildern, die wir machen wollten.

Freundlichkeit verändert eben die Welt.

World Bodypainting Festival 2018
Siegerbild beim World Bodypainting Festival Fotowettbewerb 2018 in der Kategorie „Best Bodypainting Photo“

Dass das Fotografieren Arbeit ist, merkt wohl jeder Fotograf, wenn er drei Tage intensiv der Sache nachgeht! Entsprechend platt waren wir am Abend. Trotzdem reichte es noch, mit alten Freunden nach getaner Arbeit eine Pizza essen zu gehen. Mit einem Grappa Barrique wird der Abend noch geselliger! Uta, Christian, Daniel – Danke für einen netten Abend!

Etwas enttäuscht war ich, dass man den Fluoro Award ersatzlos gestrichen hat. Das hat mir immer sehr viel Spass gemacht und die Effekte waren grandios. Warum der Wettbewerb abgesetzt wurde – keine Ahnung. Das war auch die einzige Möglichkeit, die Halterung der Schwarzlicht-Taschenlampen einzusetzen. Diese hatte ich schon mal an anderer Stelle beschrieben. Das Teil werde ich wohl in Rente schicken können…

Das World Body Painting Festival bietet nicht nur Körperkunst. Den ganzen Tag wird das Gelände beschallt! Unverständlich für mich, dass schon zur Mittagszeit eine Band auf der Bühne steht, und kein Mensch stehenbleibt und zuhört! (Oder war das nur Soundcheck?) Das ist für die Band frustrierend und der Veranstalter könnte sich Geld sparen. (Es sei denn, es ist eine Nachwuchsband, die froh ist, auf so einer Bühne spielen zu können/dürfen.) Dann kann man noch spät am Abend die Arbeit von Nachwuchsdesignern anschauen. Nach dem Musik Top Act. Spät, aber immerhin.

Es hat wie immer Spass gemacht, alte Bekannte zu treffen und sich zu unterhalten. Trotzdem muss man festhalten, dass dieses Event immer teurer wird. Das Fototicket kostet mittlerweile 189 Euro! Dazu kommt die Fahrt (und das Autofahren macht über 730 Kilometer wirklich keinen Spass mehr!) plus Hotelzimmer. Und unter Umständen auch noch Parkgebühren. Man wird ja nicht gezwungen dieses Festival zu besuchen. Deshalb ist Jammern auch fehl am Platz. Trotzdem summiert es sich!

Für Technik- Nerds: Die Aufnahmen wurden mit der Fuji X- H1 und dem XF 50- 140mm F2,8 gemacht!

Zum Schluss wie immer der Aufruf: Sollten sich Painter oder Models auf diese Site verirren und sich oder ihre Kunst erkennen – ich schicke gerne Dateien zu!

Viel Spass beim Bilder anschauen.

Hallia Venezia

Als Thomas vom Fotoclub den Vorschlag machte, doch mal nach Schwäbisch Hall zu fahren, war meine Frage: Wohin? Nur wegen der Kirche und der imposanten, steilen Treppe? Nein, nicht nur – dort wird auch venezianischer Karneval gefeiert!

Na dann, fahren wir. Und das trotz mieser Wettervorhersage. Gestartet sind wir bei relativ leichtem Regen. Die Autobahn war Gott sei Dank frei von Schnee, der allerdings in den Höhen flächendeckend zu sehen war.

In Schwäbisch Hall angekommen, gab es keinen Niederschlag mehr. Zumindest vorübergehend. Im Grunde kann mir das Wetter – fototechnisch – egal sein: Meine Fujis und die beiden Objektive, die ich dabei hatte, sind wetterfest! Persönlich schlägt mir schlechtes Wetter aber aufs Gemüt und Regen auf einer Fototour macht keinen Spass. Nicht das ich ein ausgesprochener Schönwetterfotograf wäre, aber auch mit entsprechender Kleidung macht Niederschlag beim Fotografieren keinen Spass!

HALLia VENEZIA geht offiziell sagenhafte vier Stunden! Was für ein Aufwand, für diese kurze Zeit. Die Maskenträger treffen sich bei der Henkersbrücke. Von hier beginnt um 12:00 Uhr das Laufen durch die Altstadt. Es gibt keine vorgeschriebenen Wege. Alles läuft kreuz und quer. Gegen 14:00 Uhr treffen sich die Masken oben an der Michaelskirche. Das Defilee auf der Treppe beginnt. Wieder geht es durch die Altstadt.

Mittlerweile hatten sich auch viele Fotografen eingefunden. (Trotz leichtem Regen.) Etliche packten ihre Kameras in Folien. Ich musste dabei etwas grinsen, weil ich vor ein paar Jahren die gleichen Vorkehrungen getroffen habe. Heute unterwegs mit der X-T2 und dem 50-140mm F/2.8 Zoom (beide wetterfest) bei solch einem Wetter, ist völlig problemlos!

Gegen 16:00 Uhr treffen sich die Maskenträger wieder oben auf der Treppe zum kleinen Defilee, quasi als Abschluss, bzw. Ende der Veranstaltung. Keine zwei Minuten später fing es heftig an zu schneien!

Noch ein Wort zur Treppe: Wenn man unten steht und zur Michaelskirche hochschaut, ist diese sehr hoch und vor allem steil. Bestimmt für manchen Maskenträger/in im entsprechenden Kostüm eine echte Herausforderung. Zumal die Stufen auch sehr klein sind. Zum anderen macht genau diese Treppe für uns Fotografen als Hintergrund etwas her. Selbst wenn die Masken auf der Treppe stehen. Wenn man das Glück hat und eine alleine dort ablichten kann, oder diese bittet sich so zu positionieren, dass keine andere Maske stört, dann passt das.

Schwäbisch Hall ersetzt natürlich nicht Venedig – keine Frage! Wenn man aber, so wie ich, fast nur Portraits macht, ist diese Veranstaltung auf jeden Fall eine Reise wert. Will man aber den Flair der Stadt mit all seinen Plätzen, Kirchen, Treppen oder gar Gondeln mit ins Bild einbinden, geht natürlich kein Weg an Venedig vorbei.

Da ändert auch die „250 Jahre venezianische Messe Ludwigsburg“ nichts (vom 7.- 9. September 2018). HALLia VENEZiA findet auch nächstes Jahr wieder statt. Immer acht Tage vor Rosenmontag, also am 24. Februar 2019.

Wie immer der Hinweis: Sollte sich zufälligerweise ein Maskenträger hierher verirren und sich wieder erkennen – ich schicke gerne Dateien zu.

Viel Spass beim Bilder anschauen!

Workshop mitmachen…

Sinn oder Unsinn?

Jetzt mußte ich 63 Jahre alt werden, um wieder mal bei einem Fotoworkshop mitzumachen. Mal wieder heißt: Meinen ersten Workshop habe ich am 6./7. Juli 1985 (!) unter der Leitung von Walter Spiegel im Murgtal im Nordschwarzwald gemacht. Warum ich das so genau weiß? An diesem Wochenende gewann Boris Becker das erste mal Wimbledon! (Das bleibt einem als Leimener natürlich im Gedächtnis.)

Der Workshop – damals noch Fotokurs genannt – begann Freitags nachmittags mit dem gegenseitigen Kennenlernen der Teilnehmer. Den Heidelberger Fotografen Walter Spiegel kannte ich aus diversen Fotoheften. Der Abräumer bei Fotowettbewerben schlechthin! Immer im „Clinch“ mit einem gewissen Horst Kunert, seinerzeit auch ein sehr erfolgreicher Fotograf.

Bei diesem Schwarzwaldfotokurs wollte ich mir bei Walter Spiegel was abschauen. Wenn 15-20 Fotografen die Gegend unsicher machen, bleibt wenig Zeit für das persönliche Gespräch. Man hat also besser genau zugehört, was der Mann so predigt. Er sprach von „formaler Bildgestaltung“, dem „Goldener Schnitt“, und davon, dass der Hintergrund nahezu genau so wichtig ist, wie das Motiv selbst. Stimmig muss es sein. Genau das, was ein gutes Bild auch heute im digitalen Zeitalter ausmacht.

(Zweifel kommen mir an dieser Aussage, wenn ich heute Fotografien sehe, die für Leica förderungswürdig sind! Aber das ist wohl, wie alles, persönlicher Geschmack. Oder hat das was mit dem Alter zu tun?)

Zwei Dinge, die uns Walter Spiegel damals mitgegeben hat, sind mir besonders im Gedächtnis geblieben: Zum einen, immer eine Trittleiter im Auto dabei zu haben. Zum anderen – und das scheint mir viel wichtiger – immer mindestens eine Flasche Wein im Kofferraum zu haben! Man weiß nie, für was man das Teil (miß)brauchen kann!

Über 30 Jahre später hatte ich vor einigen Wochen einen Workshop bei Fotogena in Darmstadt gebucht und einen zweiten gleich sechs Wochen später in Mannheim – ist ja quasi um die Ecke. Also, nichts wie hin. Fuji als Hauptsponsor? Anders kann ich mir den günstigen Preis von 129 Euro nicht erklären.

Was treibt also Hobbyfotografen dazu, solche Workshops zu besuchen? Ich denke, die Gründe sind vielfältig. Endlich mal sein eigenes Kamerasystem richtig kennenlernen! (Obwohl man zu Hause ein Buch darüber hat.) Oder: Wie setze ich mein Blitzgerät richtig ein? Und: Welche Einstellungen muss ich bei welchem Licht machen? Wie setze ich die verschiedenen Lichtformern einer Studioblitzanlage ein? Was ist bei einem Porträt zu beachten?

Es gibt jede Menge Gründe. Irgend was Passendes ist schon dabei. Aber es wäre fatal zu denken: Ich komme aus dem Workshop raus und bin ein besserer Fotograf als sechs Stunden zuvor! Man nimmt natürlich etwas mit und im besten Fall kann man das Erlernte zu Hause ausprobieren – sofern man die entsprechende technische Ausrüstung hat. Die wenigsten Leute haben z. B. eine eigene Blitzanlage. Und wenn, dann nicht mehr als zwei Blitzköpfe. Im Workshop hatten wir vier oder fünf im Einsatz gehabt! Am Ergebnis kann man den Unterschied sehen! Da habe ich mir die Frage gestellt: Weiterhin unzufrieden sein, oder doch noch mehr Geld ausgeben? Drei Tage darüber schlafen, dann hatte sich das bekannte „HABEN WOLLEN!“-Gefühl wieder gelegt.

Sollte man einen Workshop buchen, mit dem Thema Beauty/Porträt, besteht berechtigte Hoffnung, ein hübsches/interessantes Model fotografieren zu dürfen. In der Regel haben diese auch einiges an Erfahrung. Das macht es einem Hobbyfotografen doch erheblich einfacher. Die zwei Fotografen (Peter Hawk und Dieter Hirth, beide offizielle X Photographer) gingen das Ganze sehr entspannt an. Keine Hektik, auch wenn die Blitzanlage nicht so funktioniert, wie sie hätte funktionieren sollen. Dann wird als Ersatz eben eine Ringleuchte geholt. Ab diesem Moment hat mich die restliche Blitzanlage auch überhaupt nicht mehr interessiert! Wow, was für ein Licht und was für ein Effekt in den Augen! Das Teil hat mich so fasziniert, dass ich mir gleich eines bestellt habe. Die drei Models waren auch gut drauf und machten, ließen uns Fotografen unsere Ideen umzusetzen. Eine Motiv-Idee hatte ich sofort, als ich den tätowierten, jungen Mann und das kahlköpfige Model sah. Das Ergebnis ist das erste Bild, das ihr oben sehen könnt – quasi als Eröffnung. Nicht ganz einverstanden war ich, als der Fotolehrer ein Set mit lediglich einem Dauerlicht aufbaute. Da ging die ISO Zahl gleich mal heftig nach oben und man verschenkt erheblich Bildqualität!

Ich habe natürlich auch fotografiert, hätte das Ganze aber lieber mit Blitzanlage gemacht. Wenn man das Ergebnis sieht, ärgert es mich um so mehr. Wahrscheinlich hätte die Zeit auch nicht mehr gereicht, das Set mit Blitzanlage zu realisieren. Das war für mich das Schlüsselerlebnis. Ich für meinen Teil habe beschlossen, höchstwahrscheinlich keinen Fotoworkshop mehr zu besuchen! Im Zeitalter von YouTube, wo ich alles, aber wirklich alles, mir anschauen kann, wie was gemacht wird, brauche ich kein Geld mehr auszugeben. Es sei denn, man will unter Gleichgesinnten sein. Aber dafür gibt es andere Möglichkeiten.

Wenn man die Bildergebnisse sieht, sprechen die eine andere Sprache. Wo findet man schon eine kahlköpfige junge Frau? (Die zufälligerweise auch beim 2. Workshop war!) Zusammen mit dem tätowierten jungen Mann für mich vor der Kamera eine Traumkombination! Miete ich die zwei über eine Modelagentur, kostet mich das wesentlich mehr Geld als der komplette Workshop! Dazu noch die Kosten einer Visagistin – bei Beauty-Fotografie sowieso absolute Pflicht! Ein ganz dickes Plus für einen Workshop ist in der Regel die Möglichkeit, das ein oder andere Objektiv auszuprobieren. Was natürlich auch für Kameras gilt.

Also, doch wieder einen Workshop besuchen?


Die Aufnahmen entstanden mit einer Fuji X-PRO-2, X-T2; 23mm/1.4, 35mm/1.4, 56mm/1.2 und geliehen 50-140mm/2.8. Bearbeitet in Lightroom und Tonality Pro.